Montag, 9. Dezember 2013 / 08:37:03
Mehr als 18'000 Unterschriften für Kuhhörner
Am Samichlaustag hat die IG Hornkuh in Bern rund 18'500 Unterschriften für den «Hörnerfranken» eingereicht. Damit sollen Bauern belohnt werden, die ihre Tiere unversehrt lassen und freiwillig auf das Enthornen verzichten.
Schweizer Kühe werden regelmässig bereits im Kalbesalter verstümmelt. Ihre Hornansätze werden abgebrannt, um das Wachsen der Hörner zu verhindern. Kuhhörner sind jedoch ein wichtiges Kommunikationsmittel und erfüllen verschiedene wichtige Funktionen im Sozialverband dieser Tiere. Es handelt sich zudem um durchblutete und von Nervenbahnen durchsetzte Organe. Das Enthornen ist damit ein tiefgreifender Eingriff sowohl in das Erscheinungsbild als auch in die Fähigkeiten von Kühen. Vielen Ziegen ergeht es kaum anders.
Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) hat in einem ausführlichen Gutachten (Band 6, Bolliger Gieri / Spring Alexandra / Rüttimann Andreas, Enthornen von Rindern unter dem Aspekt des Schutzes der Tierwürde, Zürich/Basel/Genf 2011 dargelegt, dass das Enthornen gegen die Grundsätze der Tierschutzgesetzgebung verstösst und zu Unrecht durch die bundesrätliche Tierschutzverordnung legalisiert wird.
Die IG Hornkuh, ein Zusammenschluss von Tierhaltern, die den Wert des Kuhhorns erkannt haben, setzt auf positive Anreize, um Bauern vom Wert «ganzer Kühe» zu überzeugen. Zu diesem Zweck hat sie mehr als 18'000 Unterschriften für den «Hörnerfranken» gesammelt und am 6. Dezember 2013 bei der Bundeskanzlei eingereicht. Die Unterschriften wurden von der Kuh Sybille vom Bärengraben bis zum Bundeshaus getragen. Die TIR hofft nun gemeinsam mit der IG Hornkuh darauf, dass der Bundesrat die Idee des Hörnerfrankens in seine Agrarpolitik aufnimmt.
li (Quelle: Tier im Recht)
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