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Gewaltausbrüche bei «Tanz Dich Frei»: Sichtbar gemachte Normalität der gegenwärtigen Zustände

 
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Montag, 27. Mai 2013 / 10:15:39

Das obszöne Geheimnis der Krawalle in Bern

In Bern wollen über 9000 Menschen friedlich tanzen und was passiert? Schon Tage vorher wird aufgehetzt, mobilisiert, politisiert. «Unbewilligte Versammlung» sei das «Tanz Dich frei» und der Polizeidirektor will Facebook verklagen.

Tja. Wie wäre es eigentlich, wenn die Mainstreammedien endlich einmal über die «unbewilligten Versammlungen» von G8, Europäischer Gipfel oder Regierungsbesuch Schweiz-China berichten würden?

Denn aus der Sicht der Demokratie, die seit Jahrhunderten für ihre Versprechungen kämpft, sind diese Treffen «unbewilligte Versammlungen», ja mehr noch, sie sind eigentliche Terrorakte. Denn der Output der Treffen der marodierenden Globalisierungselite bricht jedes demokratische Grundgesetz. Doch hören, sehen, lesen wir mal über die krawalligen grauen Männner? Wird der Schaden je auf 50 Jahre, vier Generationen, 10 Millionen Tote beziffert? Klar nicht!

Strukturelle Gewalt wird nie mit Tränengas bekämpft. Strukturelle Gewalt wird nie mit Wasserwerfern in Schach gehalten. Strukturelle Gewalt nie mit Gummischrot gestoppt. Über strukturelle Gewalt wird nie berichtet. Dabei ist die Linie zwischen Börsenkurs und Strassenschlachten gradlinig, konsequent und führt in die Sackgasse der Demokratie. Strukturelle Gewalt kennt keine Meinungsfreiheit.

Strukturelle Gewalt betreibt einen Ausverkauf der Menschlichkeit. Strukturelle Gewalt hält sich mit Experten, die wie gegenwärtig beim sinnlich erfahrbaren Global Wetting und dem Wintereinbruch über Europa im Mai, alles nur Zufall wäre. Im Bereich der normalen Schwankungen. Ja klar: Die neue Eiszeit hat doch nichts mit dem Klimawandel zu tun! Wo kämen wir denn hin, wenn wir beobachten, fühlen und logische Konsequenzen ziehen würden? Und ja klar: Der Weihnachtsmann ist ein Osterhase. Deshalb macht man uns auch vor, dass die Wutausbrüche der angry young men nur ein psychopathologisches Problem dieser Leute sei und nicht einfach die Rechnung auf jahrzehntelange Verschiebung, Ausbeutung und Unterdrückung normaler menschlicher Ausdruckskraft innerhalb eines öffentlichen Raumes ist.

Nein. Über den Ausverkauf menschlicher Werte an der Börse wird nie informiert und schon gar nicht mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummischrot geballert. Der Ausverkauf unserer Zukunft wird mit Lachsbrötchen und Champagner von den marodierenden Horden in Anzug und Krawatte in allen wichtigen Städten dieser Welt gefeiert. Schauen Sie, wie Schneider-Ammann beim Händeschütteln eines der grauslichsten Autokraten unserer Zeit lächelt. Solche Fotos gibt es nicht mal aus den 1930er Jahren! Wer etwas über Widerstand verstehen will, soll sich doch die Reden Winston Churchills runterladen und sich ernsthaft schütteln ob der Mainstream-Idiotie der heutigen Zeit.

Ein weiteres Beispiel gefällig? Schweden. Da lautet die Headline auch nur: «Schweden vor einer integrationspolitischen Zerreissprobe.» Hallo? Schweden gibt es als solches nicht. Schweden ist Teil des multinationalen Konglomerats an organisierten Interessen. Der einzige Unterschied zu anderen Ländern bestand, abgesehen von Beeren, Elchen und Kinderkrippen darin, dass die Ausschüttung dieses multinationalen Konglomerats an die breite Bevölkerung, statt wie in den USA oder Mexiko nur an die Vorstände des Konzerns, funktionierte.

Seit 2001 sollten sogar Konzernjournalisten gemerkt haben, dass der wildgewordene Kapitalismus und die Globalisierung die Menschen auf der ganzen Welt durchschüttelt. Seit 2001 sollte die Umwertung aller Werte diskutiert und kreativ transformiert werden - passiert übrigens auch an allen Ecken und Enden, nur hören und sehen wir nichts davon.

Bern lässt mich sofort «Vom geistigen Tierreich» von Slavoj Zizek hervorkramen. Dort schreibt er: «Ist es möglich, ein Ereignis nicht direkt zu leugnen, sondern erst rückwirkend? Man stelle sich eine Gesellschaft vor, welche die grossen modernen Maximen der Freiheit, der Gleichheit, der demokratischen Rechte sowie die Pflicht der Gesellschaft, allen ihren Mitgliedern Bildung und eine grundlegende Gesundheitsvorsorgung zu bieten, in ihre ethische Substanz integriert und damit Rassismus oder Sexismus einfach völlig inakzeptabel und lächerlich gemacht hat. Doch dann werden diese Maximen, auch wenn die Gesellschaft weiterhin Lippenbekenntnisse zu ihnen ablegt, faktisch Schritt für Schritt ihrer Substanz beraubt.»

Es gibt ein obszönes Geheimnis des tanzenden und wilden Berns vom Samstag: Der rücksichtslose Egoismus den die jungen Kapuzenträger auslebten, weil sie ihre verständliche, wenn aber vor allem persönliche Wut in die Öffentlichkeit trugen, ist nicht Exzess, sondern Normalität der gegenwärtigen Zustände. Wie gewalttätig die ist, sieht man jedoch nur bei den vereinzelten Kapuzenträger während die viel grössere Brutalität der marodierenden Anzughorden sich geschickt hinter inszenierten geistigen Tierreichphrasen aus dem globalisierten Medien- und Börsenkartell verhüllt.

Regula Stämpfli (Quelle: news.ch)

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