Mittwoch, 23. Januar 2013 / 07:20:12
Rücktritt von Novartis-Präsident Vasella
Basel - Daniel Vasella tritt als Verwaltungsratspräsident von Novartis zurück. Seine Nachfolge soll Jörg Reinhardt antreten, Chef der Pharmasparte des deutschen Bayer-Konzerns.
Vasella tritt an der Generalversammlung im Februar aus dem Verwaltungsrat zurück. Bis voraussichtlich im August Reinhardt den Posten übernimmt, wird das Gremium interimistisch von Vizepräsident Ulrich Lehner geführt, wie der Pharmakonzern mitteilte.
Mit dem Abtritt von Vasella geht bei Novartis eine Ära zu Ende: Vasella wurde 1996 bei der Fusion von Sandoz und Ciby-Geigy der erste Konzernchef von Novartis. 1999 wurde er dann auch Verwaltungsratspräsident des Konzern - eine Doppelrolle, die oft kritisiert wurde.
Vor drei Jahren überliess er schliesslich den Chefsessel am Konzernhauptsitz seinem Nachfolger und konzentrierte sich auf das Amt des Verwaltungsratspräsidenten. Nun gibt er - mittlerweile 59 Jahre alt - auch dieses Amt ab.
Lange Karriere bei Novartis
Vasellas Nachfolger Reinhardt ist derzeit Chef der Gesundheitssparte des Pharma- und Chemiekonzerns Bayer. Als es vor rund drei Jahren um die Nachfolge von Vasella als Konzernchef von Novartis ging, hatte Reinhardt gegen Joe Jimenez den Kürzeren gezogen. Reinhardt führte damals das Tagesgeschäft des Basler Konzerns, Jimenez war Chef der Pharmasparte.
Nun soll der 56-jährige Deutsche also die Führung im obersten Führungs- und Kontrollgremiums von Novartis übernehmen, dem Konzern, in dem der Pharmazeut einen grossen Teil seiner beruflichen Karriere verbracht hat. Bereits 1982 stiess er zu Sandoz, die 1996 mit Ciby-Geigy zur Novartis fusionierte.
Bei Sandoz war Reinhardt in verschiedenen Positionen mit zunehmender Verantwortung im Bereich Forschung und Entwicklung tätig, wie es im Novartis-Communiqué vom Mittwoch hiess. 1994 wurde er demnach Forschungschef von Sandoz, nach der Fusion zu Novartis war er konzernweit für die präklinische Forschung verantwortlich, später dann Chef der gesamten Arzneimittel-Forschung.
Von 2006 bis 2008 leitete er die Novartis Division für Impfungen und Diagnoseprodukte. 2008 wurde er schliesslich Chief Operating Officer, ehe er zu Bayer wechselte. Seit April des vergangenen Jahres ist Reinhardt zudem Mitglied des Verwaltungsrats des Pharmazulieferers Lonza.
9,6 Milliarden Dollar Gewinn
Der Führungswechsel wurde gleichzeitig mit dem Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres mitgeteilt. In diesem konnte Novartis seinen Reingewinn im Vergleich zu 2011 um 4 Prozent auf 9,6 Mrd. Dollar steigern. Der Nettoumsatz lag mit 56,6 Mrd. Dollar 3 Prozent unter dem Vorjahreswert, was allerdings auf Währungseffekte zurückzuführen ist.
Zu konstanten Wechselkursen hätte Novartis in etwa den gleichen Umsatz erzielt. In einem Communiqué strich Novartis heraus, dass dies trotz des Ablaufs von Patentrechten gelungen sei.
bert (Quelle: sda)
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