Donnerstag, 20. Oktober 2011 / 11:50:00
Arbeit unter dem Zürcher HB wieder aufgenommen
Zürich - Nach einem dreitägigen Streik wird auf der Baustelle unter dem Hauptbahnhof Zürich wieder gearbeitet. Die Bauarbeiter haben am Donnerstagmorgen mit der Montage von Rinnen begonnen, die sie vor herabtropfenden Fäkalien aus den Zügen schützen sollen.
Die Gewerkschaft Unia, SBB und die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Bahnhof Löwenstrasse hätten sich in den Gesprächen vom Dienstag auf eine Lösung einigen können, heisst es in einem gemeinsamen Communiqué. Die Arbeit in der neuen Unterführung Gessnerallee werde deshalb wieder aufgenommen.
Die Massnahmen zum Schutz der Bauarbeiter seien schriftlich vereinbart worden, sagte Unia-Sprecher Lorenz Keller auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Diese Garantie hatte die Gewerkschaft zur Bedingung gemacht, damit der Baustellenbetrieb wieder aufgenommen wird.
Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, werden in den nächsten Tagen unter den Gleisen 11 bis 16 Rinnen montiert, so dass die aus den SBB-Wagen tropfenden Flüssigkeiten aufgefangen werden. Diese Arbeiten sollen bis Samstag beendet sein. Damit kann laut Keller nächste Woche der reguläre Betrieb auf der Baustelle wieder aufgenommen werden.
Weitere Massnahmen
Weiter haben sich Unia und SBB darauf geeinigt, dass alle Züge mit einer Länge von bis zu 300 Metern vor den Hilfsbrücken angehalten werden und somit die exponierte Stelle über der Baustelle nicht befahren.
Bei über 300 Meter langen Zügen werden vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof die Toiletten der ersten vier Wagen durch das Zugspersonal abgeschlossen. Diese werden erst nach dem Ausfahren aus dem Bahnhof wieder geöffnet.
Bauarbeiter werden entschädigt
Die Unia hatte am Montag rund 25 Bauarbeiter von der Baustelle abgezogen, weil diesen immer wieder Fäkalien aus den Zügen auf die Köpfe tropften. Anfang September waren zwar Plexiglasplatten über den Gleisen montiert worden. Diese schützten jedoch die Arbeiter nur ungenügend.
Für die erlittenen Unannehmlichkeiten in den vergangenen Monaten erhalten die Bauarbeiter eine rückwirkende Entschädigung von 50 Prozent des Bruttolohnes. Vereinbart worden sei auch, dass die Bauleute wegen der Streikation nicht mit längeren Arbeitszeiten bestraft würden, sagte Keller. Der Terminplan sei an den Unterbruch angepasst worden.
dyn (Quelle: sda)
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