Donnerstag, 23. Juni 2011 / 08:33:00
London is calling: Das U21-Wunder geht weiter
Der erstmalige Vorstoss in den EM-Final hat für die Schweizer U21 einen wunderbaren Nebeneffekt: Das Olympia-Ticket ist ihr endgültig nicht mehr zu nehmen. In London wird der SFV erstmals seit 84 Jahren wieder an Sommerspielen vertreten sein.
Die Perspektiven im nächsten Sommer sind äusserst verlockend - sogar ein Duell mit Brasilien wäre möglich. In Grossbritannien wird dem Fussball auch auf Olympia-Ebene eine überdurchschnittlich grosse Beachtung zugemessen. Nur die nobelsten Adressen der Insel sind für die wichtigen Spiele gut genug: das Londoner «Wembley», «Old Trafford» in Manchester oder der «Hampden Park» in Glasgow.
In der 116-jährigen Geschichte des Schweizer Fussball-Verbandes (SFV) haben bisher erst zwei Equipen an Sommerspielen teilgenommen: 1924 unterlag das von drei Coaches (Duckworth, Kürschner und Hogan) geführte Team im Final Uruguay 0:3. Vier Jahre später endete der olympische Auftritt der Schweizer in Amsterdam nach nur einer Partie.
Knäbel: «Once in a Lifetime»
Nur schon des sporthistorischen Hintergrunds wegen ist die Teilnahme an den Spielen 2012 in London ausserordentlich bedeutend. «Once in a Lifetime» - einmal im Leben nehme man als Fussballer an Olympischen Spielen teil, frohlockte Peter Knäbel, der Technische Verbands-Direktor, spätabends.
«Die Dimensionen können die meisten Akteure wohl gar nicht erfassen. Dann kommt noch dazu, dass wir im Mutterland des Fussballs spielen werden», fuhr Knäbel fort. Viele wüssten gar nicht, wie gut besucht die Partien sein werden. «Das ist im Fussball mittlerweile ein Top-Event!»
Die Fussballer dürften innerhalb der Schweizer Olympia-Delegation beim Start in 399 Tagen einen grossen Beachtungsgrad geniessen. In Teamstärke war die Schweiz in einer international flächendeckend anerkannten Ballsportart letztmals 1996 in Atlanta mit den Handballern vertreten.
Neun haben Alterslimite überschritten
Klar ist schon jetzt, dass Pierluigi Tami das Team als Chef-Trainer betreuen wird. Welche Rolle Nationalcoach Ottmar Hitzfeld spielen könnte, bleibt abzuwarten. Nicht auszuschliessen ist, dass der Deutsche dem Stab in irgendeiner zu bestimmenden Form als Berater zur Seite steht.
Terminkollisionen (Meisterschaft und CL-Qualifikation) sind ebenfalls absehbar, für Knäbel aber lösbar: «Wir werden mit den Klubs eine gut verträgliche Lösung finden.» Zur Freigabe der Professionals sind die Vereine nicht verpflichtet. Die FIFA hat im internationalen Wettspiel-Kalender kein entsprechendes Olympia-Zeitfenster reserviert.
In der aktuellen Besetzung wird die Schweizer Equipe 2012 wegen der FIFA-Regeln nicht mehr antreten. Gleich neun (!) der EM-Teilnehmer werden die Alterslimite von 23 Jahren im kommenden Januar überschritten haben - nur drei ältere Professionals sind beim U23-Olympia-Turnier teilnahmeberechtigt.
pad (Quelle: Si)
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