Samstag, 8. Januar 2011 / 23:20:11
Schüsse auf US-Abgeordnete - Mehrere Verletzte
Washington - Die US-Kongressabgeordnete Gabrielle Giffords ist am Samstag bei einer Veranstaltung in Tucson (Arizona) angeschossen worden. US-Medienberichten zufolge eröffnete ein rund 20-jähriger Mann plötzlich das Feuer auf die 40-jährige Demokratin und weitere Menschen.
Dabei seien sechs Menschen getötet worden, sagte eine Polizeisprecherin dem Sender CNN. Zwölf weitere seien verletzt worden. Nach Angaben einer Spitalsprecherin überlebte Giffords schwerverletzt und wurde sofort operiert.
Mehrere US-Medien hatten zuvor berichtet, Giffords sei erschossen worden. Spitalsprecherin Darci Slaten sagte allerdings gegenüber CNN, die Schussopfer seien in einem «ernsten bis kritischen Zustand». Unter ihnen sollen auch ein Kind sowie drei Mitarbeiter von Giffords sein.
«Sinnlose Tat»
Der Täter ist laut Medienberichten rund 20 Jahre alt und handelte allein. Er habe Giffords aus direkter Nähe in den Kopf geschossen. Augenzeugen berichteten gegenüber CNN, sie hätten 15 bis 20 Schüsse gehört. Laut dem öffentlichen Rundfunksender NPR versuchte der Schütze zu fliehen, wurde aber von einem Augenzeugen überwältigt und dann festgenommen.
In einer ersten Reaktion verurteilte US-Präsident Barack Obama die «sinnlose Tat» und sprach von einer «unbeschreiblichen Tragödie». Der neue Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus, John Boehner, äusserte sich «entsetzt».
Büro verwüstet
Giffords sitzt seit 2006 für Arizona im US-Kongress. Sie wurde als erste Jüdin für Arizona ins Repräsentantenhaus gewählt. Sie gilt als moderat und wirtschaftspolitisch eher unternehmensfreundlich. Die 40-Jährige ist mit dem NASA-Astronauten Mark Kelly verheiratet.
Vor allem wegen ihrer Unterstützung für die Gesundheitsreform machte sie sich bei etlichen rechten Wählern unbeliebt. Ihr Büro in Tucson wurde im März verwüstet, wenige Stunden, nachdem das Repräsentantenhaus für die Reform gestimmt hatte.
Laut «New York Times» nahm Giffords seit ihrem ersten Wahlsieg im Januar 2007 an mehreren ähnlichen Treffen mit Wählern teil. Bei einer Veranstaltung im Jahr 2009 in einem Supermarkt hatte demnach ein Demonstrant eine Pistole bei sich. Er sei von der Polizei weggebracht worden, nachdem die Waffe auf den Boden fiel, berichtete das Blatt.
ht (Quelle: sda)
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