Samstag, 5. Juni 2010 / 01:24:16
Joachim Gauck offen für Bundespräsidentenamt
Berlin - Der von SPD und Grünen nominierte deutsche Präsidentschaftskandidat Joachim Gauck sieht sich als Bewerber «aus der Mitte der Bevölkerung». Es sei dringend nötig, die «bittere und wirklich schwerwiegende Distanz zwischen Regierenden und Regierten zu überwinden», sagte Gauck.
Er verstehe sich weder als Kandidat der SPD noch der Grünen, sondern als Mensch, der Sympathien zu unterschiedlichen politischen Richtungen habe. Mit Blick auf die Mehrheit für das schwarz-gelbe Lager in der Bundesversammlung sagte Gauck in Berlin: «Ich bin Realist, ich kann auch zählen.»
Er habe aber in seinem Leben Dinge erlebt, die lange als unwahrscheinlich galten, sagte der frühere DDR-Bürgerrechtler. Deshalb gehe er «mit fröhlicher Gelassenheit» auf den Wahltag zu. «Ich werde dastehen und mich freuen, so wird es sein», sagte der parteilose 70-Jährige, der nach der Wiedervereinigung Deutschlands zehn Jahre lang die Behörde geleitet hatte, die die Akten der DDR-Staatssicherheit (Stasi) aufarbeitet.
Bis zur Wahl am 30. Juni werde er gerne mit der Union und der FDP sprechen, wenn dort Interesse bestehe, sagte Gauck. Er habe viele Verbindungen in diese Lager. Mit Blick auf die Linke, die seine Kandidatur nicht unterstützt, sagte er, er freue sich über jeden in dieser Partei, der politische Aufklärung so schätze wie er es tue.
Ginge es nach Bundeskanzlerin Angela Merkel, sollte der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) neuer Bundespräsident werden. Merkel hatte sie sich am Vortag mit dem FDP-Vorsitzenden Westerwelle und CSU-Chef Seehofer auf diesen Kandidaten für die Nachfolge des zurückgetretenen Horst Köhler geeinigt.
ht (Quelle: sda)
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