Mittwoch, 25. November 2009 / 16:16:04
Abbau von 5400 Opel-Stellen in Deutschland bestätigt
Rüsselsheim - General Motors (GM) will trotz tiefgreifender Sanierung alle vier deutschen Opel-Werke erhalten. Das sieht das Restrukturierungskonzept des US-Mutterkonzerns vor. Dennoch müssen Tausende der 25'000 Opel-Beschäftigten in Deutschland weiter um ihren Arbeitsplatz bangen.
General Motors hat bestätigt, in Deutschland bis zu 5400 Stellen bei Opel abbauen zu wollen. «Rund 50 bis 60 Prozent der geplanten Kürzungen betreffen Deutschland», sagte GM-Europachef und Opel-Interimschef Nick Reilly. Insgesamt sind 9000 Jobs der insgesamt rund 50'000 Stellen bedroht.
Reilly äusserte sich nach Gesprächen mit Ministerpräsidenten der vier Länder mit Opel-Standorten. Thüringen, wo Opel das Werk in Eisenach betreibt, machte deutlich, dass GM bei der Sanierung auf Steuermittel zurückgreifen muss. «Ohne öffentliche Mittel ist dieses Konzept nicht realisierbar», sagte Wirtschaftsminister Matthias Machnig zu Reuters.
In weiten Teilen baut das GM-Konzept auf dem Plan des kanadisch-österreichischen Zulieferers Magna auf, der Opel übernehmen wollte. Magna sah in Deutschland den Abbau von rund 4000 Opel-Arbeitsplätzen vor, europaweit von etwa 10'500. Für die Sanierung von Opel hatte Magna insgesamt 4,5 Mrd. Euro an Staatshilfen gefordert.
Staatshilfen in ganz Europa benötigt
Bislang steht fest, dass GM die Bedeutung der deutschen Standorte im Konzernverbund teilweise sogar stärken will. Opel soll künftig komplett vom Hauptsitz in Rüsselsheim mit derzeit rund 16'000 Mitarbeitern geführt werden und nicht mehr von der früheren GM-Europazentrale in Zürich. «Das zeigt, wie wichtig dieser Standort für uns in Zukunft sein wird», sagte Reilly.
Um seine Pläne umzusetzen, benötigt GM Staatshilfen in ganz Europa. Bislang gibt es dafür nach Angaben von Reilly jedoch keine verbindlichen Zusagen. In den vergangenen beiden Wochen hatte GM den betroffenen europäischen Ländern bereits die Eckpunkte des Konzepts vorgestellt. Nach einem Treffen mit den Arbeitnehmern soll der gesamte Plan ab kommender Woche vorgestellt werden.
smw (Quelle: sda)
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