Donnerstag, 6. August 2009 / 14:17:07
Pascal Broulis will Bundesrat werden
Lausanne - Der Waadtländer FDP-Staatsrat Pascal Broulis will Bundesrat werden. Der 44-jährige Broulis kündigte sein Interesse für die Nachfolge von Pascal Couchepin an.
Broulis räumte ein, dass ihm nicht die besten Chancen attestiert werden. Er wolle sich aber mit ganzer Energie einsetzen, um die Wahl zu gewinnen, erklärte Broulis vor den Medien in Lausanne.
«Mit Engagement, Wille und Erfahrung stelle ich mich zur Verfügung», sagte der Waadtländer Finanzdirektor. Dabei räumte er ein, dass er noch nicht über alle Fähigkeiten verfüge, die von einem Mitglied der Landesregierung verlangt würden.
Deutschkenntnisse ungenügend
So seien seine Deutschkenntnisse noch ungenügend. Zudem gehöre er nicht zum «Kuchen der Bundespolitik». Broulis schaut zwar auf eine 20-jährige Polit-Karriere zurück, hat aber noch nie ein Amt in Bundesbern ausgeübt.
Beide Lücken glaubt Broulis rasch füllen zu können. «Ich verspreche, dass ich bis nächsten März fliessend Deutsch sprechen kann», sagte er. Auch das mangelhafte Netzwerk will er rasch aufbauen. Er werde sich mit voller Energie daran machen.
Stärke: Lange Erfahrung
Als grösste Stärke bezeichnete Broulis seine lange Erfahrung in der Politik. Als Finanzdirektor habe er zur Sanierung der Waadtländer Staatskasse beigetragen.
Broulis ist der vierte FDP-Politiker, der sein Interesse für Couchepins Nachfolge ankündigte. Beworben haben sich bislang nebst dem Waadtländer Finanzdirektor der Neuenburger Ständerat Didier Burkhalter, die Genfer Nationalrätin Martine Brunschwig Graf und der Genfer Nationalrat Christian Lüscher.
Frist läuft bis nächsten Montag
Andere Mitglieder der Freisinnig-Liberalen haben noch bis am nächsten Montag Zeit, via ihre Kantonalsektionen ihre Bundesratsambitionen anzumelden. Dann läuft die parteiinterne Meldefrist für potenzielle Kandidaten aus. Spekuliert wird vor allem über eine Kandidatur von Parteipräsident Fulvio Pelli aus dem Tessin.
Andere Parteien haben bis jetzt keine Kandidaten aufgestellt. Die CVP hat jedoch seit Pascal Couchepins Rücktrittsankündigung wiederholt Anspruch auf den Sitz erhoben. Im Zentrum des Interesses steht hier die mögliche Kandidatur des Freiburger CVP-Ständerats Urs Schwaller oder die von Parteipräsident Christophe Darbellay.
sl (Quelle: sda)
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