Freitag, 17. Juli 2009 / 20:03:34
Jakarta: Attentäter war Hotelgast
Jakarta - Zwei Selbstmordattentäter haben sich in Luxushotels in Indonesien in die Luft gesprengt und dabei neun Menschen ermordet. Mehr als 40 wurden bei den Anschlägen im Ritz Carlton und im JW Marriott-Hotel in der Millionenmetropole Jakarta teils schwer verletzt.
Unter den Toten waren vier Ausländer, darunter der aus Neuseeland stammende Chef des Zementkonzerns Holcim in Indonesien, jedoch keine Schweizer, wie das Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) erklärte.
In einer einstimmig verabschiedeten Erklärung forderte der UNO-Sicherheitsrat, die Verantwortlichen und Hintermänner müssten für die «schrecklichen Terroraktionen» zur Verantwortung gezogen werden. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und äusserte die Hoffnung, dass die Anschläge entschieden geahndet werden.
Auch die Schweiz, Australien, die USA und die EU und die Islam-Konferenz (OIC) verurteilten die Anschläge.
Leichen der Täter gefunden
Der erst vor zwei Wochen mit grosser Mehrheit im Amt bestätigte Präsident Susilo Bambang Yudhoyono verurteilte die Anschläge ebenfalls.
Die Sprengsätze detonierten zur Frühstückszeit im Abstand von wenigen Minuten im Ritz Carlton und im JW Marriott-Hotel im Geschäftsviertel Jakartas. Ermittler hätten die Leichen der beiden Täter gefunden, sagte der Polizeichef.
Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. Aus Kreisen der Terrorabwehr verlautete aber, die Attentate zeigten die Handschrift von Noordin Top und der von ihm geführten Splittergruppe von Jemaah Islamiyah (JI).
Kommandozentrale in Hotelzimmer
Offenbar war einer der Attentäter Hotelgast im Hotel Marriot. Die Polizei entdeckte in einem Zimmer im 18. Stock die vermeintliche Kommandozentrale der Attentäter. Dort entschärften sie einen nicht detonierten Sprengsatz. Einer der zwei Attentäter wurde durch eine Kamera im Marriott Hotel gefilmt.
Die Bomben explodierten am Morgen um kurz vor 8 Uhr Ortszeit. Augenzeugen berichteten von Szenen des Grauens. «Es sah in der Lobby wie im Krieg aus», sagte der Politologe Ikrar Nusa Bakti, der mit seiner Tochter im Marriott-Hotel war. Blutüberströmte Menschen seien in Panik auf die Strasse gerannt.
ht (Quelle: sda)
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