Sonntag, 28. Juni 2009 / 15:10:06
Irak versteigert Ölförder-Lizenzen an Ausländer
Bagdad - Im Irak werden in der kommenden Woche erstmals seit dem Sturz von Machthaber Saddam Hussein Öl- und Gas-Förderlizenzen an ausländische Unternehmen versteigert. Die Regierung in Bagdad will am Dienstag sechs ihrer grössten Ölfelder und zwei Gasfelder internationalen Konzernen freigeben.
Ursprünglich sollte die Versteigerung schon am Montag starten. Wegen eines Sandsturms konnten viele Manager der zugelassenen 32 Energieriesen jedoch nicht in der Hauptstadt landen.
Dazu zählen unter anderem BP, Chevron, Exxon, Gazprom und Sinopec. Einige von ihnen wollen gemeinsam für die Lizenz-Verträge mit einer Laufzeit von 20 Jahren bieten. Entscheidungen könnten bereits am Dienstag fallen.
Mit 115 Milliarden Fass hält der Irak die weltweit drittgrössten Ölreserven. Diese Schätzung ist allerdings 30 Jahre alt. Experten vermuten bis zu 100 Milliarden weitere Fass im Boden. Damit würde der Irak zur weltgrössten Öl-Nation Saudi-Arabien aufschliessen.
Unklare Sicherheitslage
Nach dem Einmarsch ausländischer Truppen in den Irak war damit gerechnet worden, dass die gewaltigen Reserven schnell für ausländische Konzerne freigegeben werden würden. Die schweren Auseinandersetzungen rivalisierender Volksgruppen und die Zunahme der Gewalt verhinderten dies allerdings.
Trotz der Entspannung der Lage in den vergangenen Jahren sorgen sich viele Unternehmen noch immer um die Sicherheit ihrer Mitarbeiter - gerade angesichts der Anschlagswelle der abgelaufenen Woche mit knapp 200 Toten.
bert (Quelle: sda)
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