Dienstag, 1. Juli 2008 / 10:12:08
«Grösster Finanzbetrug der Menschheits-Geschichte»
Irak - Irak hat Dutzende ausländische Unternehmen wegen Bestechungszahlungen an die frühere Regierung von Saddam Hussein auf insgesamt mehr als zehn Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt.
In der vor einem US-Bundesgericht in Manhattan eingereichten Zivilklage geht es um Gelder aus dem «Öl für Lebensmittel»-Programm der UNO, die abgezweigt worden sein sollen, um sich Verträge mit dem Irak zu sichern.
Unter den beklagten Unternehmen ist neben dem Ölmulti Chevron und der französischen Grossbank BNP Paribas auch der Schweizer Pharmakonzern Roche. Auch GlaxoSmithKline sowie Töchter von Schering Plough und ABB oder Daimler werden genannt.
Durch die Bestechungspraxis seien Milliarden Dollar verloren gegangen, «die sämtlich direkt in Lebensmittel, Medizin und andere humanitäre Güter übersetzt werden konnten, die für das irakische Volk bestimmt waren», heisst es in der Klageschrift.
Grösster Finanzbetrug der Menschheits-Geschichte
Es handle sich um den grössten Finanzbetrug in der Geschichte der Menschheit. Die Korruption rund um das «Öl für Lebensmittel»-Programm habe Leben und Gesundheit der Iraker unmittelbar beeinträchtigt.
Das UNO-Programm existierte von 1996 bis 2003 und hatte ein Gesamtvolumen von rund 67 Mrd. Dollar. Es erlaubte dem Irak, trotz der wegen seines Überfalls auf Kuwait verhängten Sanktionen begrenzte Mengen Erdöl zu verkaufen, um aus den Einnahmen Lebensmittel und andere Güter für die Bevölkerung zu kaufen.
Einer Untersuchung im UNO-Auftrag zufolge waren 2200 Unternehmen aus 66 Ländern an den Praktiken beteiligt, wodurch Vertreter Iraks in den Genuss von Zahlungen über 1,8 Mrd. gekommen seien.
fest (Quelle: sda)
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