Freitag, 27. März 2009 / 19:05:01
Besorgt über schweizerisch-deutsche Gehässigkeit
Bern - Im schweizerisch-deutschen Verhältnis nehmen die Gehässigkeiten zu. Das hat die Eidg. Kommission gegen Rassismus (EKR) festgestellt und äussert sich deswegen besorgt.
Deutsche der heutigen Generationen hätten ein Anrecht darauf, nicht mit dem Nazitum in Verbindung gebracht zu werden, hiess es in einer Mitteilung der EKR. Dies gelte es vor dem Hintergrund der Eskalation rund um das Bankgeheimnis zwischen Deutschland und der Schweiz festzuhalten.
In der Debatte des Nationalrats zum Bankgeheimnis hatte namentlich Nationalrat Thomas Müller (SG/CVP) mit dem Bild des «hässlichen Deutschen» auf den deutschen Finanzminister Peer Steinbrück gespielt. Später in der Debatte wurde Müller von Ratspräsidentin Chiara Simoneschi-Cortesi zurechtgewiesen.
Verteilkämpfe, die sich in Krisenzeiten verschärften, fördern nach Ansicht der EKR «die Bereitschaft, in den Deutschen unerwünschte Konkurrenten zu sehen».
Konsequenzen im Alltagsverhalten
Negative Konsequenzen im Alltagsverhalten würden nicht ausbleiben, etwa am Arbeitsplatz, am Wohnort, in Läden und Restaurants sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Kollektive Ablehnungen verletzten die in der Schweiz lebenden Deutschen und belasteten den gesellschaftlichen Frieden, mahnt die EKR. Stereotype Negativbilder würden in Leserbriefspalten und im halböffentlichen Raum der elektronischen Plattformen ohne Hemmung verbreitet.
ht (Quelle: sda)
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