Montag, 23. März 2009 / 21:51:33
Protagonist von «La Forteresse» in Ausschaffungshaft
Zürich - Der 24-jährige irakische Asylbewerber, dessen Ausschaffung nach Schweden Anfang März aufgrund einer superprovisorischen Verfügung des Bundesverwaltungsgerichts suspendiert worden war, ist in Zürich festgenommen worden.
Dies teilte die Anwältin des Betroffenen, Elise Shubs, mit. Die Kantonspolizei Zürich wollte sich auf Anfrage nicht dazu äussern.
Wie die Anwältin mitteilte, wollte sich der Iraker am Nachmittag beim kantonalen Migrationsamt melden, so wie dies vom Bundesamt für Migration empfohlen worden sei. Als der Iraker dort eingetroffen sei, sei er sofort festgenommen, in Handschellen gelegt und in Ausschaffungshaft genommen worden.
Hintergrund der Festnahme ist ein vom 19. März datierter negativer Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts, der auch der Nachrichtenagentur SDA vorliegt. Die Anwältin sagt, sie habe die Verfügung erst zum Zeitpunkt der Festnahme des Irakers erhalten.
Nach Schweden ausschaffen
Der junge Mann soll nach Schweden ausgeschafft werden, weil er dort sein erstes - abgelehntes - Asylgesuch gestellt hatte. Das Bundesverwaltungsgericht begründete seinen Entscheid mit der Anwendung des Dublin-Abkommens und dem Umstand, dass Schweden die internationalen Konventionen in Bezug auf das Asylrecht einhalte.
Der Iraker ist eine der Hauptfiguren des Schweizer Dokumentarfilms «La Forteresse» von Fernand Melgar. Melgar, die Anwältin des Irakers und Amnesty International sind überzeugt, dass der Mann bei einer Rückführung via Schweden nach Irak mit dem Tod rechnen muss.
smw (Quelle: sda)
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