Montag, 9. März 2009 / 13:38:16
«La Forteresse»: Bejubelter Film mit kontroversem Thema
Bern - Fernand Melgar ist das schier Unmögliche geglückt: Er hat einen Film über das kontroverse Thema Asylverfahren gedreht und erhält dafür Lob von allen Seiten. 27'000 sahen «La Forteresse» bislang in der Romandie. Kinostart in der Deutschschweiz ist der 12. März.
Ort des Geschehens ist das Empfangs- und Verfahrenszentrum von Vallorbe VD. Dort finden die ersten Anhörungen von Menschen statt, die um Asyl in der Schweiz ersuchen. Melgar zeigt den Alltag in der Festung, ohne zu kommentieren oder die Zuschauer in eine bestimmte politische Richtung zu drängen.
Zu sehen sind die Anhörungen der Asylsuchenden durch die Angestellten des Bundesamtes für Migration ebenso wie ihre Gespräche mit Seelsorgern und Ärzten. Das BFM hatte die Dreharbeiten unterstützt.
Für Schlagzeilen sorgt derzeit die geplante Ausschaffung eines Protagonisten von «La Forteresse». Der Iraker Fahad Khammas soll zunächst nach Schweden und anschliessend gemäss eines Urteils direkt in den Irak ausreisen. Melgar selber setzt sich dafür ein, dass die Schweiz Khammas' Gesuch noch einmal prüft.
Melgars mehrfach preisgekröntes Werk gilt, obgleich ihm die Jury des Schweizer Filmpreises am Wochenende einen Quartz vorenthielt, als einer der Höhepunkte des Schweizer Filmschaffens der letzten Jahre.
smw (Quelle: sda)
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