Freitag, 6. März 2009 / 13:30:58
USA und Russland erleben zweiten Frühling
Brüssel - US-Aussenministerin Hillary Clinton hat nach einem ersten Treffen mit ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow von einem Neubeginn der Beziehungen zwischen Washington und Moskau gesprochen.
Sie bezeichnete das Gespräch mit Lawrow in Genf als «sehr produktiv». Sie freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Russland. Man hoffe, in Zukunft «bei einer ganzen Reihe von Themen, die für beide Länder sowie für die ganzen Welt von Bedeutung sind» zusammenarbeiten zu können.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Clinton lobte Lawrow seine US-Amtskollegin: «Wir haben uns nicht bei allen Problemen geeinigt. Aber wir haben uns zugesichert, alle Fragen partnerschaftlich zu klären.»
Abrüstung und Nuklearwaffenbeschränkung
Die beiden Länder wollten unter anderem in den Bereichen Abrüstung und der Nichtweiterverbreitung von Nuklearwaffen kooperieren, erläuterte Clinton. Vorrangig gehe es um ein Nachfolgeabkommen zu dem START-Abkommen über den Abbau von Kernwaffen.
Washington und Moskau hätten sich auf einen Arbeitsplan verständigt, sagte Clinton weiter. Zudem seien «gute Vorarbeiten» geleistet worden.
Geteilte Meinungen zum Georgien-Konflikt
«Wir werden alles tun, um dieses Abkommen zu schliessen», betonte Lawrow seinerseits. Der 1991 unterzeichnete START-Vertrag, der eine Reduzierung strategischer Atomwaffen vorschreibt, läuft Ende 2009 aus.
Die beiden hätten auch über Nordkorea und Afghanistan gesprochen, sagte Clinton. Bei anderen Themen, wie etwa dem Georgien-Konflikt, seien sie jedoch verschiedener Meinung gewesen. Sie erhoffe sich von weiteren Treffen in den kommenden Monaten aber Fortschritte und eine Annäherung der Standpunkte.
Zusammenarbeit bei Raketenschild?
Lawrow zeigte sich zuversichtlich, auch bei der geplanten US-Raketenabwehr eine Lösung zu finden, wie die russische Agentur Interfax meldete.
Clinton hatte Russland zuvor eine Zusammenarbeit beim Raketenschild in Osteuropa angeboten. Das US-Angebot beziehe sich auf Forschung und Entwicklung sowie möglicherweise auch auf die Aufstellung, hatte Clinton in Brüssel nach einem Treffen mit EU-Spitzenvertretern gesagt, bevor sie nach Genf weiterreiste.
tri (Quelle: sda)
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