Freitag, 27. Februar 2009 / 22:47:34
Nationalfonds-Programm entzweit die Geister
Bern - Die Debatte um die Stammzellenforschung flammt neu auf: Der Bund will diese mit einem Nationalen Forschungsprogramm (NFP) fördern. Ein Ansinnen, das nicht überall auf Zustimmung stösst.
Stammzellenforschung habe ein riesiges Potenzial, sagte Ori Schipper, Sprecher des Schweizerischen Nationalfonds, gegenüber der Sendung «10 vor 10» des Schweizer Fernsehens. Man erhoffe sich davon etwa Therapien gegen Krebs oder Alzheimer.
Die Berner SP-Ständerätin Simonetta Sommaruga befürchtet indes, dass das neue NFP «einen unguten Druck auf ungutem Weg» ausüben wird. Die heute geltenden Einschränkungen für die Forschung mit embryonalen Stammzellen könnten wegen des Programms ins Wanken geraten.
Ihr freisinniger Ständeratskollege Felix Gutzwiller (ZH) dagegen will die Embryonenforschung in der Schweiz ausweiten. Dazu sei jedoch eine Verfassungsänderung notwendig, sagte er. Einen entsprechenden Vorstoss will er mit einer Task Force ausarbeiten.
Stammzellenforschungsgesetz
Das 2004 vom Volk angenommene Stammzellenforschungsgesetz erlaubt die Forschung in diesem Bereich mit so genannten «überzähligen» Stammzellen. «Überzählig» werden die Embryonen, wenn sie wegen Willensänderung, Krankheit, Unfall oder Tod der Frau oder wegen schlechter Entwicklungschancen nicht für eine Schwangerschaft verwendet wurden. Für die Stammzellen-Entnahme müssen die betroffenen Paare ihre Einwilligung geben.
Stammzellen werden Körperzellen genannt, die sich in verschiedene Zelltypen oder Gewebe ausdifferenzieren können. Je nach Art der Stammzelle haben sie das Potenzial, sich in jegliches Gewebe oder in bestimmte festgelegte Gewebetypen (so genannte Stammzellen) zu entwickeln.
smw (Quelle: sda)
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