Freitag, 6. Februar 2009 / 21:21:15
Drei Millionen Mädchen werden jährlich beschnitten
Genf - Anlässlich des Welttags gegen Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen hat UNICEF in Genf die Mädchenbeschneidung als Verstoss gegen die Menschenrechte verurteilt. Rund drei Millionen Mädchen zwischen 4 und 14 Jahren werden jährlich beschnitten.
Nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF) sind weltweit mindestens 70 Millionen Frauen Opfer von Genitalverstümmelungen geworden. Diese werden in 28 afrikanischen Ländern südlich der Sahara sowie im Nahen Osten, vor allem in Ägypten, sowie in Südostasien praktiziert.
«Mali, Guinea und Sierra Leone zählen zu den Ländern, wo die Genitalverstümmelung von Mädchen stark verbreitet ist, obwohl sie gesetzlich verboten ist», sagte UNICEF-Sprecherin Veronique Taveau. Im Sudan würden noch rund 70 Prozent der Mädchen beschnitten. Die Genitalverstümmelung werde jedoch durch keine Religion gefördert.
Taveau erinnerte daran, dass die Beschneidung eine grosse Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Mädchen und Frauen sei. Die Form des Eingriffs variiert von oberflächlichen Einschnitten über die Entfernung der äusseren Klitoris bis hin zur teilweisen Verschliessung der Scheide. Dabei wird die Vagina bis auf eine kleine Öffnung zugenäht.
Körperverletzung
Durch die Migration sehen sich auch westliche Staaten zunehmend mit der Mädchenbeschneidung konfrontiert. Länder wie Schweden, Dänemark oder Norwegen haben die Mädchenbeschneidung ausdrücklich verboten.
In der Schweiz erfüllen die schwersten Formen der weiblichen Genitalverstümmelung den Straftatbestand der schweren Körperverletzung.
smw (Quelle: sda)
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