Freitag, 6. Februar 2009 / 20:59:06
EU-Ratspräsident Topolanek kritisiert Sarkozy
Prag - Der tschechische Regierungschef Mirek Topolanek hat als EU-Ratsvorsitzender den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy öffentlich gerügt.
Die Haltung Sarkozys, dass «es unverantwortlich ist, Autos für den französischen Markt in Tschechien herzustellen», sei für Topolanek unverständlich, hiess es in einer vom Prager EU-Vorsitz verbreiteten Erklärung.
Sarkozy hatte sich am Vorabend im französischen Fernsehen über den tschechischen Standort Kolin für die französischen Autobauer Peugeot und Citroën geäussert.
Topolanek sagte laut Mitteilung: «Versuche, die Finanzkrise zu benutzen, um solche Art von Protektionismus und Abwehr einzuführen, könnten die Wiederbelebung der europäischen Wirtschaft verlangsamen oder bedrohen.»
Freier Markt als Grundlage
Der freie EU-Markt sei Grundlage der Union, erklärte Topolanek. Einen politischen Einfluss auf das Management von Privatfirmen bezeichnete er als «bedenklich».
Auch aus der Slowakei kam herbe Kritik an Sarkozy, der am Vortag die Abschaffung der Gewerbesteuer für 2010 angekündigt hatte. Damit sollten einheimische Unternehmen bewogen werden, auf eine Verlagerung ihrer Produktion ins Ausland zu verzichten.
Insbesondere appellierte Sarkozy an die Autoindustrie, ihre Fertigung in Frankreich zu belassen. In der Slowakei betreibt PSA Peugeot Citroen ein grosses Werk in der Stadt Trnava.
smw (Quelle: sda)
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