Samstag, 31. Januar 2009 / 15:34:53
Festnahmen bei Protesten in Moskau
Moskau - In Russland haben mehr als 10'000 Oppositionelle wegen der Wirtschaftskrise den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Wladimir Putin gefordert. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.
Zu den Kundgebungen in mehreren russischen Grossstädten hatten Anhänger des liberalen Ex-Schachweltmeisters Garry Kasparow und linksgerichtete Gruppen wie die Nationalbolschewistische Partei aufgerufen.
Die russische Bevölkerung leidet zunehmend unter steigenden Preisen, einer drastischen Rubelabwertung sowie unter Arbeitslosigkeit. «Die Revolution ist der einzige Ausweg aus der Krise», rief Kommunistenchef Gennadi Sjuganow in Moskau seinen etwa 1000 Anhängern zu. Auch in St. Petersburg, Nowosibirsk, Wladiwostok und Chabarowsk gingen die Menschen auf die Strasse.
5000 Gegendemonstranten
Wie in der Vergangenheit kam es bei regierungskritischen Kundgebungen zu zahlreichen Festnahmen. In Moskau wurde der Gründer der verbotenen Nationalbolschewistischen Partei verhaftet. Eduard Limonow hatte versucht, auf einer unangemeldeten Demonstration eine Ansprache zu halten.
Etwa 5000 Anhänger Putins demonstrierten nach Angaben der Veranstalter hingegen für die Regierung. In Kaliningrad verkündeten Politiker der Kremlpartei, dass die «vorübergehenden Schwierigkeiten der Wirtschaft» durch die «zielgerichteten Massnahmen der Regierung» schon bald überwunden seien.
Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat Russland hart getroffen. In den vergangenen Monaten erlebte das Land einen Wertverfall des Rubels und einen Anstieg der Arbeitslosenquote. Trotz der Wirtschaftskrise geniesst Putin mit 83 Prozent Zustimmung jedoch breite Unterstützung in der Bevölkerung.
tri (Quelle: sda)
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