Samstag, 21. Februar 2009 / 19:01:40
Demonstranten in Moskau fordern Putins Rücktritt
Moskau - In Moskau haben mehrere hundert Menschen gegen Ministerpräsident Wladimir Putin demonstriert. Die Anhänger der Oppositionsbewegung Solidarnost um den früheren Schachweltmeister Garri Kasparow forderten den Rücktritt des einstigen Staatspräsidenten.
Die mehreren hundert Teilnehmer, darunter Ex-Ministerpräsident Michail Kasjanow, warfen Putin auf Plakaten und in Sprechchören vor allem mangelhaftes Krisenmanagement vor, wie die Agentur Interfax meldete.
Die Polizei nahm sieben kremltreue Gegendemonstranten fest. Sie hatten versucht, diese erste Kundgebung der im Dezember 2008 gegründeten Oppositionsbewegung Solidarnost zu stören. «Jeder öffentliche Protest ist ein Riss im Monolith der Macht», sagte der 45-jährige Kasparow.
Gefälschte Unterschriften
Kasjanow forderte Parlamentswahlen früher als zum regulären Termin 2011. Ohne demokratische Reformen könne Russland die Folgen der Finanzkrise nicht überwinden, sagte der liberale Politiker. Kasjanow war im vergangenen Jahr wegen angeblich gefälschter Unterschriften von Unterstützern als Kandidat von der Präsidentenwahl ausgeschlossen worden.
Der Menschenrechtler Lew Ponomarew erinnerte an die 2006 ermordete Journalistin Anna Politkowskaja. Es gebe viele Menschen, die wie sie für mehr Gerechtigkeit in Russland kämpften. Am Donnerstag hatte eine Geschworenen-Jury in Moskau vier Angeklagte vom Verdacht der Komplizenschaft im Fall Politkowskaja freigesprochen.
Solidarnost hat keinen Parteienstatus und erinnert mit ihrem Namen an die Gewerkschaftsbewegung in Polen.
In der Millionenstadt Nischni Nowgorod an der Wolga demonstrierten etwa 700 Anhänger der Kommunisten gegen die Putin-Regierung.
sl (Quelle: sda)
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