Dienstag, 6. Januar 2009 / 13:14:19
Klirrende Kälte in Europa fordert sechs Todesopfer
Warschau/Jena/Paris - Arktische Kälte hat die Temperaturen in Europa in der vergangenen Nacht vielerorts auf unter minus 20 Grad gedrückt. Die Extrem-Kälte forderte mindestens sechs Todesopfer.
In Warschau erfroren zwei Obdachlose, berichtete die Polnische Presse-Agentur PAP. Weitere zwei Erfrorene fand die Polizei im Süden des Landes.
Auch in Deutschland erfror eine Frau: Eine demenzkranke 77-Jährige aus Weimar hatte sich verlaufen und wurde tot gefunden.
Eine glatte Strasse wurde einer jungen Autofahrerin in Westfrankreich zum tödlichen Verhängnis: Ihr Wagen kam ins Schleudern und landete in einem Teich, berichtete der Radiosender Europe 1.
Stromverbrauch auf Rekordniveau
In Paris musste der Eiffelturm vorübergehend geschlossen werden. Das teilte die Betreibergesellschaft SETE mit. Grund sei der Schnee auf den Aussichtsplattformen gewesen. Dieser habe erst im Laufe des Tages durch Heissluftgebläse zum Schmelzen gebracht werden können.
Salz wird auf den Plattformen nicht gestreut, weil es die Stahlkonstruktion des 324 Meter hohen Turms angreifen könnte. Sand kommt ebenfalls nicht in Frage, weil er die Mechanik der Aufzüge blockieren würde.
In ganz Frankreich trieb die Kältewelle zudem den Stromverbrauch auf Rekordniveau. Am Montagabend flossen 90'200 Megawatt durch die Leitungen des Stromnetzbetreibers RTE. Weil viele Haushalte mit Strom heizen, erhöht sich der Verbrauch sprunghaft bei grosser Kälte.
Flugverkehr beeinträchtigt
Am Pariser Airport Charles de Gaulle mussten hunderte Passagiere die Nacht in Hotelzimmern oder auf Bänken in den Terminals verbringen, weil Flüge gestrichen wurden, berichtete der Radiosender France Info.
In Spanien behinderten heftige Schneefälle den Verkehr. Mehrere Landstrassen im Norden des Landes wurden gesperrt oder waren nur mit Ketten befahrbar, wie das Radio berichtete.
smw (Quelle: sda)
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