Dienstag, 9. Dezember 2008 / 08:48:54
Keine Boni für Chefs von Morgan Stanley und Merrill Lynch
Washington - Die Chefs der grossen US-Banken an der Wall Street stehen unter grossem öffentlichem Druck. Nach Goldman Sachs verzichten nun auch die Chefs von Merrill Lynch und Morgan Stanley im Krisenjahr 2008 auf Bonuszahlungen.
«Unser gesamter Pool an Boni wird in diesem Jahr ohnehin dramatisch sinken», sagte Morgan-Stanley-Chef John Mack in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Gründe seien neben den schrumpfenden Erträgen im schwierigen Marktumfeld auch die Kursverluste der Aktien.
Mack hatte bereits vergangenes Jahr nach hohen Handelsverlusten im Schlussquartal auf einen Bonus verzichtet. Die erfolgsabhängigen Gehaltskomponenten machen üblicherweise den grössten Teil der Managervergütung in der Finanzbranche aus. Auch die Boni für die Investmentbanker unterhalb der Führungsebene dürften in diesem Krisenjahr in allen Häusern deutlich niedriger ausfallen.
Auch Merrill Lynch-Chef John Thain und vier weitere Top-Manager des Instituts hätten den Verwaltungsrat um Boni-Verzicht gebeten, teilte die Bank am Montag (Ortszeit) mit. Das Gremium habe dem stattgegeben. Das «Wall Street Journal» hatte vor der Sitzung berichtet, Thain wolle einen Bonus von 10 Mio. Dollar.
In dem Bericht hatte es geheissen, Thain denke, er verdiene einen Bonus, obwohl die Bank in diesem Jahr fast pleite gegangen wäre. Thain argumentiere, dass er eine Krise schlimmeren Ausmasses verhindert habe.
Der Justizminister des US-Bundesstaats New York hatte die Bank daraufhin in einer scharf formulierten Erklärung vor der Zahlung von Boni gewarnt.
fest (Quelle: sda)
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