Dienstag, 30. Dezember 2008 / 08:25:13
Israelische Armee «zum Einmarsch bereit»
Jerusalem - Die israelischen Bodentruppen sind nach Angaben der Armee zum Einmarsch in den Gazastreifen bereit. «Die Bodentruppen sind bereit», sagte eine Armeesprecherin. Die Soldaten hätten ihre Stellungen bezogen. Die Möglichkeit einer Bodenoffensive bestehe.
«Im Moment jedoch greifen wir ausschliesslich aus der Luft oder vom Meer aus an», sagte die Sprecherin.
Zuvor hatte die Regierung bekräftigt, dass sie eine Waffenruhe mit der Hamas solange ablehnt, bis die Gefahr von Raketenangriffen aus dem Gazastreifen gebannt ist. «Es gibt keinen Raum für eine Waffenruhe», sagte Innenminister Meir Schitrit am vierten Tag der israelischen Luftangriffe im Radio.
Ziel: Wille zu Raketenangriffen beenden
Die Regierung sei entschlossen, den Raketenbeschuss im Süden des Landes zu stoppen. Daher dürfe die Armee ihren Einsatz nicht beenden, bevor der Wille der radikal-islamischen Hamas zur Fortsetzung der Raketenangriffe gebrochen sei. «Dies ist das Ziel und es muss erreicht werden», sagte Schitrit.
Vizeverteidigungsminister Matan Vilnai sagte, die Armee sei darauf vorbereitet, notfalls mehrere Wochen zu kämpfen.
Israel hat den vierten Tag in Folge die schweren Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen fortgesetzt. In der Stadt Gaza waren am Dienstag weiterhin laute Explosionen zu hören. Auch die militanten Palästinenser setzten ihre Raketenangriffe auf das israelische Grenzgebiet fort.
350 Tote
Seit dem Beginn der Angriffe am Samstag kamen damit fast 350 Palästinenser ums Leben. Der UNO zufolge waren mindestens 62 der Toten Zivilisten. Durch die palästinensischen Raketenangriffe starben in dieser Zeit vier Israelis.
Die EU-Kommission hat Israel und die radikal-islamische Hamas zu einem sofortigen Ende der Gewalt im Gazastreifen aufgerufen. Wegen fehlenden Zugangs für Helfer und Hilfsgüter seien tausende Zivilisten in einer «dramatischen Lage».
Mehr Hilfsgüter liefern
In einer Erklärung forderte die Kommission Israel am Dienstag auf, mehr Hilfsgüter und Medikamente in den palästinensischen Küstenstreifen liefern zu lassen. «Sofortmassnahmen müssen getroffen werden, damit diese Güter schnell und sicher verteilt werden können(...)», hiess es.
Militante Palästinenser forderte die Behörde auf, ihre Raketenangriffe auf israelische Zivilisten einzustellen. Am Abend wollten die EU-Aussenminister in Paris über die Haltung der Europäischen Union beraten. Das Krisentreffen in Paris sollte gegen 18.30 Uhr beginnen.
Viele Regierungen der 27 EU-Mitgliedsstaaten hatten sich bereits ähnlich geäussert wie die Kommission. Einige Länder kritisierten die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen als unverhältnismässig.
fest (Quelle: sda)
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