Mittwoch, 31. Dezember 2008 / 09:12:50
Israel fliegt weniger Angriffe - Feuerpause unrealistisch
Gaza - Israel und die militanten Palästinensergruppen im Gazastreifen haben den fünften Tag in Folge ihre gegenseitigen Angriffe fortgesetzt.
Ziel der israelischen Attacken waren Regierungsgebäude in Gaza, darunter das Büro des ehemaligen Ministerpräsidenten Ismail Hanija von der radikal-islamischen Hamas. Ausserdem seien Schmugglertunnel an der Grenze zu Ägypten bombardiert worden, hiess es.
Bei den schweren Luftangriffen sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza bislang mindestens 390 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder ums Leben gekommen. Mehr als 1800 weitere Palästinenser seien verletzt worden.
Im Gegenzug feuerten militante Palästinenser mehr als 20 Raketen auf Israel ab. Insgesamt vier Raketen schlugen in der südisraelischen Stadt Beerschewa ein.
Eine Million Israelis gefährdet
Die rund 40 Kilometer vom Gazastreifen entfernte Stadt ist das am weitesten entfernte Ziel, dass die Hamas bislang mit ihren Grad-Raketen angegriffen hat. In Beerschewa leben nach Angaben von Polizeisprecher Micky Rosenfeld rund 190'000 Menschen.
Zuvor waren erstmals auch Raketen in Aschdod eingeschlagen. Die Hafenstadt mit ihren mehr als 200'000 Einwohnern liegt rund 30 Kilometer nördlich vom Gazastreifen. Nach Angaben von Rosenfeld sind inzwischen eine Million Israelis durch den Raketenbeschuss militanter Palästinenser gefährdet.
Feuerpause unrealistisch
Für Israel ist ein französischer Vorschlag für eine vorübergehende Feuerpause im Gazastreifen «unrealistisch». Der Plan enthalte keine Garantien, dass auch die Hamas den Beschuss mit Raketen auf Israel einstelle, sagte ein Sprecher des Aussenministeriums.
«Es ist nicht realistisch zu erwarten, dass Israel einseitig das Feuer einstellt - ohne einen Weg, dass die Hamas das Schiessen und den Terror einstellt», sagte Sprecher Jigal Palmor. Er fügte aber hinzu, dass Israel den französischen Vorschlag noch nicht offiziell abgelehnt habe.
fest (Quelle: sda)
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