Montag, 1. Dezember 2008 / 10:22:29
Berner «Bund» soll Autonomie verlieren
Bern/Zürich - Die Berner Tageszeitung «Bund» soll entweder mit dem Zürcher «Tages-Anzeiger» (TA) eng kooperieren oder mit der «Berner Zeitung» (BZ) fusionieren. Der Zürcher Verlag Tamedia prüft entsprechende Konzepte.
Ohne redaktionelle Zusammenarbeit habe der «Bund» wirtschaftlich keine Perspektiven, teilte Tamedia mit. Das habe eine Analyse durch ein internes Projektteam ergeben, an dem alle Redaktionen und Verlage der abonnierten Tageszeitungen von Tamedia beteiligt waren.
Konkret prüft Tamedia die Projekte «TagesBund» sowie «Berner Zeitung&Der Bund». Bei ersterem erhielten «Tages-Anzeiger» und «Bund» einen gemeinsamen Mantel.
Es käme zu einem «weitgehenden Austausch» redaktioneller Inhalte oder zu einer teilweise gemeinsamen Ressortstruktur. Bei dieser Lösung würde aber laut Tamedia das Berner Modell zweier unabhängiger Tageszeitungen wie heute zwischen Bund und BZ in einem Verlag fortgeführt. Als zweite Lösung prüft Tamedia die Zusammenführung von «Bund» und «BZ».
Abbau von Stellen
Beide Lösungen seien mit einem Abbau von Stellen verbunden, sagte Christoph Zimmer, Leiter Unternehmenskommunikation bei Tamedia auf Anfrage der SDA.
Bis Mitte nächsten Jahres wollen die Verwaltungsräte von Tamedia und Espace Media Groupe entscheiden, welches der beiden Projekte realisiert wird.
Der Journalistenverband Impressum forderte Tamedia auf, die finanzielle Situation des ganzen Verlags und nicht nur einzelner Titel zu betrachten.
Die Gewerkschaft comedia will die Zeit bis zu einem Entscheid für Gespräche mit den betroffenen Redaktionen nutzen, wie Sprecherin Stephanie von Arburg sagte. Es gehe um publizistische Fragen und um die Erhaltung von Arbeitsplätzen.
smw (Quelle: sda)
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