Freitag, 28. November 2008 / 20:53:08
Minenräumung in 15 Staaten zieht sich in die Länge
Genf - In Genf ist die Konferenz über Antipersonenminen zu Ende gegangen. Die 156 Vertragsstaaten der Ottawa-Konvention räumten dabei 15 Staaten eine Fristverlängerung für die Minenräumung auf ihrem Boden ein.
Dennoch bewertete der Konferenzleiter, der Schweizer Botschafter Jürg Streuli, das Ergebnis des fünftägigen Treffens als Erfolg. Drei Staaten - Griechenland, die Türkei und Weissrussland - hätten sich bereit erklärt, ihre Lager rasch zu vernichten.
Besonders erfreut zeigte Streuli sich über Grossbritannien. Die Briten haben sich in Genf bereit erklärt, die Falkland-Inseln vor Argentinien von Minen zu räumen. Dies hatte London bislang verweigert. Argentinien und Grossbritannien hatten 1982 einen kurzen Krieg um die Inseln geführt.
Steve Goose, Sprecher der Kampagne für das Verbot von Landminen, zeigte sich mit dem Gesamtergebnis der Überprüfungskonferenz zufrieden. Die Staaten hätten ein «positives Signal» gegeben, dass sie auch in Zukunft die Ziele der Konvention respektieren würden.
Fristverlängerung
Die Ottawa-Konvention war vor elf Jahren verabschiedet worden und vor neuneinhalb Jahren in Kraft getreten. Den Vertragsstaaten wurde eine Frist von zehn Jahren eingeräumt, um ihre Länder frei von Antipersonenminen zu machen.
Dieses Ziel nicht erreichen werden Grossbritannien, Dänemark, Bosnien, Kroatien, Tschad, Mosambik, Senegal, Simbabwe, Jemen, Jordanien, Thailand, Ecuador, Peru, Nicaragua und Venezuela. Sie alle erhielten eine Fristverlängerung.
Viele Staaten haben nicht die Mittel, grosse minenverseuchte Gebiete zu räumen. Andere blieben aus politischen Gründen bislang untätig.
smw (Quelle: sda)
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