Dienstag, 18. November 2008 / 15:40:45
Historisches Gespräch: Bush telefoniert mit Gaddafi
Washington - US-Präsident George W. Bush hat am Montag mit dem libyschen Staatschef Muammar al-Gaddafi telefoniert - ein weiteres Zeichen für die verbesserten Beziehungen zu dem langjährigen Erzfeind der USA.
Wie ein Sprecher des Weissen Hauses, Gordon Johndroe, mitteilte, standen die jüngsten Entschädigungszahlungen Libyens für Terrorismusopfer im Mittelpunkt des Telefonats. Laut der «Washington Post» war es offenbar das erste Mal überhaupt, dass ein US-Präsident mit Gaddafi, der sein Land seit 1969 regiert, sprach.
US-Aussenministerin Condoleezza Rice wollte zudem am Dienstag in Washington mit dem Sohn des Staatschefs, Saif al-Islam Gaddafi, zusammentreffen. Er hält sich privat in der Stadt auf.
Die USA hatten Anfang des Monats die Überweisung von 1,5 Milliarden Dollar aus Libyen in einen Fonds bestätigt, aus dem Betroffene von zwei Terrorattacken kompensiert werden sollen. Dabei geht es um den Anschlag auf eine PanAm-Maschine 1988 über Lockerbie und den auf eine Berliner Diskothek 1986.
Schmerzliches Kapitel
Bush und Gaddafi hätten darüber gesprochen, dass die Vereinbarung «dazu beitragen sollte, ein schmerzliches Kapitel in der Geschichte (der Beziehungen) zwischen unseren beiden Ländern näher zu einem Abschluss zu bringen», sagte Johndroe.
Nachdem die USA Libyen lange Zeit als Terrorunterstützer eingestuft hatten, hatte sich das Verhältnis nach der libyschen Absage an den Terrorismus und den Verzicht auf Atomwaffen-Ambitionen 2003 zusehends gebessert.
ht (Quelle: sda)
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