Montag, 10. November 2008 / 13:38:56
Rebellenchef Nkunda warnt Afrikas Friedenstruppen
Goma - Der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda hat die geplanten afrikanischen Friedenstruppen davor gewarnt, sich auf die Seite der Regierung in Kinshasa zu schlagen.
Die Soldaten müssten eine unabhängige Rolle im Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo einnehmen. Sonst drohe ihnen das gleiche Schicksal wie den Regierungstruppen, sagte der Rebellenchef der Nachrichtenagentur Reuters am Telefon.
Aus Sorge, Kongo-Kinshasa könnte erneut in einen Bürgerkrieg abrutschen, hat sich die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SADC) am Wochenende zur Entsendung von Friedensoldaten in das Krisengebiet bereiterklärt.
Diese werde der Gewalt bewaffneter Gruppen nicht tatenlos zusehen und «wenn nötig» Friedenstruppen entsenden, hiess es in der Abschlusserklärung des SADC-Krisengipfels in Johannesburg. Ziel sei es, die kongolesischen Regierungstruppen beim Schutz der territorialen Intergrität und der Souveränität von Kongo-Kinshasa zu unterstützen.
Die SADC kündigte ihre «sofortige Unterstützung» für die Armee an. Zur Bewertung der Lage werde ein Expertenteam der Gemeinschaft das Krisengebiet an der Grenze zu Ruanda besuchen.
Einsatz mit UNO-Mandat?
Unklar blieb, ob die afrikanischen Soldaten ihren Einsatz im Rahmen des UNO-Mandats ausführen würden. Die Vereinten Nationen haben ihre grösste Friedenstruppe in Kongo-Kinshasa. Die MONUC besteht aus 17'000 Soldaten und wird möglicherweise um 3000 weitere aufgestockt.
Trotz der internationalen Friedensbemühungen war es am Wochenende erneut zu Kämpfen zwischen Tutsi-Rebellen und Regierungstruppen gekommen. Mehrere Hunderttausend Kongolesen sind auf der Flucht.
Wie das im Konfliktgebiet aktive Kinderhilfswerk Unicef mitteilte, erreichten am Sonntag 29 Tonnen Hilfsgüter die Provinzhauptstadt Goma, darunter Wasser und Medikamente. Sie sollen nun an die Vertriebenen verteilt werden.
ht (Quelle: sda)
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