Mittwoch, 29. Oktober 2008 / 10:49:48
Nationalbank lockert Franken-Geldmarkt
Zürich - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Bedingungen am Geldmarkt weiter gelockert. Neu bot sie heute den Banken zusätzliche Franken-Euro-Devisenswaps an.
Der Leitzins Dreimonats-Libor sank zwar von 2,86 auf 2,80 Prozent. Er liegt damit aber immer noch deutlich über dem Bereich von 2,5 Prozent, den die SNB seit der letzten Zinssenkung vom 8. Oktober anpeilt.
Die SNB nahm ihren Reposatz für eine Woche deutlich um 0,25 Prozentpunkte auf 1,00 Prozent zurück. Zudem bot sie Devisenswaps ohne Volumenbegrenzung mit einer Laufzeit von drei Monaten an.
Banken können bei der SNB praktisch unbegrenzt Euro gegen Franken eintauschen. Am Mittwoch wurden auf diesem Weg Franken entsprechend einem Volumen von 3,23 Mrd. Euro abgerufen.
Diese zusätzlichen Operationen dienten dazu, die Bedingungen auf dem Franken-Geldmarkt weiter zu lockern. «Die Nationalbank wird den Geldmarkt sehr grosszügig und auch mit längerfristiger Liquidität versorgen», heisst es in der Mitteilung.
Zinssenkung zu erwarten
Für den Abend wurde in den USA eine Zinssenkung erwartet. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) deutete an, in der nächsten Woche die Zinszügel zu lockern.
Auch in der Schweiz erwarten Ökonomen angesichts der deutlichen Konjunkturabkühlung eine weitere Zinssenkung. Zuvor müsse aber der Libor zumindest in den geltenden Zielbereich kommen.
Eine weitere Leitzinssenkung sei «nur eine Frage der Zeit», sagte etwa der Credit-Suisse-Experte Karsten Linowsky der Nachrichtenagentur Reuters. Angesichts der jüngsten geldpolitischen Operationen werde der offizielle Zinsschritt eher früher als später kommen.
Der nächste «offizielle» Termin für eine Zinsänderung wäre Mitte Dezember, wenn die SNB ihre geldpolitische Lagebeurteilung vorlegt.
bert (Quelle: sda)
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