Sonntag, 26. Oktober 2008 / 14:40:49
Trotz Krisengipfel verschärfte Situation am Persischen Golf
Riad - Die Finanzkrise zieht auch die ölreichen Staaten am Persischen Golf immer stärker in Mitleidenschaft. Nur einen Tag nach einem Krisentreffen der Golf-Länder musste die kuwaitische Zentralbank der Gulf Bank unter die Arme greifen.
Diese war wegen hoher Verluste im Derivatehandel ins Schlingern geraten. Die kuwaitische Regierung kündigte daraufhin staatliche Garantien für alle Einlagen bei inländischen Geldinstituten an.
Saudi-Arabien pumpte 10 Mrd. Riyal (über 3 Mrd. Fr.) in die Saudi Credit Bank, die vor allem zinsfreie Darlehen an Bürger mit geringem Einkommen vergibt.
Am Samstag waren die Länder des Golf-Kooperationsrats (GCC) zu einem Krisentreffen in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad zusammengekommen, um über Massnahmen gegen ein drohendes Ende des sechs Jahre währenden Booms in der Region zu sprechen.
Negativer Effekt auf Zahlungsbilanz
«Der Rückgang der Wirtschaft in Europa und den USA wird einen negativen Effekt auf die Zahlungsbilanz in den GGC-Staaten haben», hiess es in einer Erklärung zu dem Treffen. Bisher haben sich die sechs Golfstaaten darum bemüht, den Druck der globalen Liquiditätskrise auf den heimischen Bankensektor abzufedern.
Trotz der Massnahmenpakete der Regierungen und des Krisentreffens in Riad brachen die Aktienmarkt in Katar und Oman heute Sonntag um mehr als acht Prozent ein. Die Börse in Saudi-Arabien verlor knapp zwei Prozent, nachdem sie am Samstag um fast neun Prozent gefallen war.
tri (Quelle: sda)
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