Donnerstag, 16. Oktober 2008 / 16:00:40
Finanzkrise: EU einigt sich auf mehr Zusammenarbeit
Brüssel - Die Europäische Union verstärkt angesichts der Finanzkrise die Zusammenarbeit und will mehr Transparenz der Weltfinanzmärkte. Zunehmend in den Fokus rückte der EU-Gipfel in Brüssel auch die reale Wirtschaft.
Neben der Einigung auf das Massnahmenpaket zur Stabilisierung der Finanzmärkte will die Europäische Union auch der Industrie unter die Arme greifen. Denn «die Wirtschaftskrise ist da», wie Frankreichs Präsident und EU-Ratspräsident Nicolas Sarkozy nach Abschluss der Beratungen sagte.
«Wir wollen eine Zukunft für die Industrie in Europa», betonte auch EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso. Die EU-Kommission soll noch in diesem Jahr konkrete Vorschläge machen.
Damit eine solche Finanzkrise nie mehr passiert, will die Europäische Union zudem einen - informellen - Krisenstab beschliessen, um die Frühwarnung zu verbessern.
Verbesserung der Aufsicht
Um die Aufsicht zu verbessern sollen sich die nationalen Regulatoren künftig monatlich treffen. Eine einheitliche EU-Regulierungsstelle gibt es jedoch von verschiedenen EU-Staaten Widerstand.
Weiter sind sich die EU-Staaten laut Sarkozy einig, sich für eine umfassende Reform der internationalen Finanzsysteme einzusetzen. Man müsse über die künftige Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) nachdenken, forderte der französische Präsident.
Welt-Finanzgipfel geplant
Aus einer gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs der G-8-Staaten war zuvor hervorgegangen, dass ein Welt-Finanzgipfel «in der nahen Zukunft» abgehalten werde. Auch andere wichtige Volkswirtschaften sollten eingeladen werden, um die verschiedenen Aktionen in der Finanzkrise aufeinander abstimmen zu können.
Beim Klimaschutz will Sarkozy trotz Kritik an zu hohen Belastungen für die Industrie nicht nachlassen: Die Ziele, eine CO2-Reduktion von mindestens 20 Prozent bis 2020, und der Zeitplan, eine Einigung der 27 EU-Staaten über die Lastenverteilung im Dezember, habe der EU-Gipfel bestätigt, sagte er.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
EU will Rating-Aufsicht verschärfen
Freitag, 7. November 2008 / 19:08:51