Donnerstag, 9. Oktober 2008 / 13:12:53
Literaturnobelpreis an Franzosen Le Clézio
Stockholm - Der Literaturnobelpreis geht an den Franzosen Jean-Marie Gustave Le Clézio (68). Dies gab die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften bekannt. Der begehrteste Autorenpreis der Welt ist mit zehn Millionen Kronen (1,6 Millionen Franken) dotiert.
Le Clézio wurde mit seinen zivilisationskritischen, zum Teil autobiografischen Romanen um versunkene, weit entfernte Welten zu einem der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart. In der Westschweiz gehören Werke wie «Désert» oder «Le chercheur d'or» zur Schullektüre.
Viele Bücher des am 13. April 1940 in Nizza geborenen Autors sind auch auf Deutsch erschienen, so «Der Goldsucher», «Onitsha», «Ein Ort fernab der Welt» und «Revolutionen».
Zuletzt erschien von ihm auf Deutsch «Der Afrikaner». Der Roman erzählt von Clézios Afrikareise als Kind im Jahr 1948, wo er zum ersten Mal seinem Vater begegnete. Die Fahrt wird zu einer Initiation in eine fremde und exotische Welt. Clézios Vater, ein englischer Mediziner, war zeitweise in Nigeria im Auftrag der britischen Regierung als Arzt tätig.
Durchbruch schon mit 23 Jahren
Clézio - seine Mutter war Französin - studierte Literaturwissenschaft und war nach dem Studium als Lektor in Bristol, London und Aix-en-Provence tätig. Als er 1963 mit 23 Jahren seinen ersten Roman «Procès-verbal» veröffentlichte, lobte ihn die Fachkritik einstimmig als eines der erstaunlichsten und eigenwilligsten Talente der modernen französischen Literatur.
Das von Le Clézio als «Spielroman» bezeichnete Werk wurde im Umkreis des «nouveau roman» angesiedelt und mit dem renommierten Literaturpreis Théophraste-Renaudot ausgezeichnet.
Seitdem hat der vielfach Ausgezeichnete über dreissig Bücher geschrieben, darunter Erzählungen, Romane, Essays, Novellen und Übersetzungen indischer Mythologie.
fest (Quelle: sda)
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