Dienstag, 7. Oktober 2008 / 19:13:18
Börsenschwergewichte stützen SMI
Zürich - Die Börsenschwergewichte aus dem Lebensmittel- und Pharmasektor haben den Leitindex SMI am Dienstag vor grösseren Verlusten bewahrt. Die Finanztitel dagegen rutschten abermals ab.
Die Kreditkrise und die damit verbundenen Rezessionsängste lasteten nach wie vor auf den Kursen. Dazu mehrten sich auch die Befürchtungen, dass Hedgefonds vermehrt Rücknahmen zu finanzieren hätten, was ebenfalls über Verkäufe gemacht werde.
Der SMI schloss 0,48 Prozent tiefer auf 6427,76 Punkten. Am Vortag war er um mehr als sechs Prozent eingebrochen. Der breite SPI schloss 0,66 Prozent im Minus auf 5333,52 Punkten.
Händler hofften auf weitere Massnahmen wie etwa eine konzertierte Zinssenkung seitens der Notenbanken. Am Morgen hatte die australische Notenbank die Zinsen gleich um einen vollen Punkt heruntergenommen und die Märkte damit überrascht. Der Geldmarkt preist für die Schweiz gleich zwei Zinssenkungen von jeweils 25 Basispunkten ein, eine im Dezember und eine im März.
Grossbanken im Tief
Die Aktien der Credit Suisse und der UBS schlossen nach einer Berg- und Talfahrt mehr als vier respektive 7,2 Prozent tiefer. Nach dem Kurseinbruch von 15 Prozent am Vortag verloren die Titel von Julius Bär erneut 3,4 Prozent. Auf einer Präsentation bei Merrill Lynch bestätigte das Institut die Prognosen vom Halbjahresabschluss.
Neue Hiobsbotschaften gab es auch aus Island. Dort verstaatlicht die Regierung einen Grossteil der Banken. Und auch in Grossbritannien werden Branchenkreisen zufolge staatliche Hilfen für die Banken vorbereitet.
Auch Versicherer leiden
Die Versicherungen gaben ihre Eröffnungsgewinne wieder ab und verbuchten erneut kräftige Verluste. Dabei büssten Swiss Re mehr als sechs Prozent ein. Händler sagten, es gebe Zweifel daran, dass die Risiken, die die Versicherung noch in ihren Büchern habe, wirklich so gut abgesichert seien.
Die beiden Pharmawerte Roche und Novartis legten bis zu 1,83 Prozent zu.
Dagegen litten die Industrietitel unter Rezessionsängsten. ABB, Sulzer oder Fischer sackten weiter ab. Holcim schlossen 0,6 Prozent tiefer.
Adecco büssten 3,7 Prozent ein. Konkurrent Michael Page, den Adecco vor kurzem noch übernehmen wollte, berichtete für das dritte Quartal zwar einen Gewinnanstieg. Die Briten warnten allerdings gleichzeitig, dass sich die Arbeitsmärkte in Grossbritannien und den USA abschwächten.
Einzelne Nebenwerte litten darunter, dass Fonds ebenfalls vermehrt Rücknahmen hätten. Viele Kleinanleger investierten in der Vergangenheit bevorzugt in solche Fonds.
tri (Quelle: sda)
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