Freitag, 3. Oktober 2008 / 13:18:44
Palin behauptet sich im TV-Duell - Biden vorn
Washington - Viele Punkte für Sarah Palin, Punktesieg für Joseph Biden: So stufte die Mehrheit der US-Medien die erste Fernsehdebatte der beiden Kandidaten für das Amt des US-Vizepräsidenten ein.
Die Republikanerin Palin und der Demokrat Biden lieferten sich am Donnerstag in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri einen lebhaften Schlagabtausch, vor allem zu den Themen Wirtschaft, Irak und Iran.
In einer landesweiten Umfrage des Senders CNN sahen 51 Prozent den Demokraten Biden als Sieger, nur 36 Prozent sprachen sich für die Republikanerin Palin aus. Beiden Kandidaten wurde bescheinigt, sie hätten die Erwartungen «weit übertroffen». Ein kleiner Erfolg ging bei CNN noch an Palin: 54 Prozent fanden sie sympathischer als Biden.
Klischees wiederholt
Harsche Worte für die Gouverneurin aus Alaska, die an der Seite von John McCain in das Rennen um den Einzug in das Weisse Haus geht, fand die «New York Times». Nach einer Serie von Interview-Pannen hätte Palin «ohnehin nur ein oder zwei sinnvolle Dinge sagen müssen, um einen wahlbestimmenden Ausrutscher zu vermeiden».
Angesichts dieser Messlatte habe Palin gut abgeschnitten, dennoch habe sie in der Debatte lediglich Klischees wiederholt. Für den Kommentator blieb die Entscheidung McCains für Palin als Kandidatin für das Amt des Vizepräsidenten ein Fehler: «Es war entweder ein Akt von unglaublichem Zynismus oder eine schrecklich schlechte Einschätzung.»
Kampf gegen das eigene Image
Positiver wurde Palin von der «Washington Post» bewertet. Ihr Gegner sei weniger Joseph Biden gewesen als ihr eigenes Image. «Wer in dieser Debatte ein Fiasko oder kolossale Ausrutscher von Palin erhofft hatte, musste enttäuscht gewesen sein», meinte der Kommentator.
In anderen Experten-Einschätzungen hiess es, die 44-Jährige habe sich im Zweikampf mit dem erfahrenen langjährigen Senator aus Delaware gut behauptet. Erst kurz vor dem TV-Duell hatte eine Meinungsumfrage ergeben, dass die Entscheidung für Palin als Nummer Zwei dem republikanischen Spitzenkandidaten McCain zunehmend zu schaden droht.
tri (Quelle: sda)
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