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Viele Amerikaner sind auf die Hilfe von «Food Banks», Abgabestellen für Lebensmittel, angewiesen.

Die US-Statistik zählte 2006 zwölfeinhalb Millionen US-Bürger unterhalb der Armutsgrenze.

 
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Montag, 15. September 2008 / 10:35:02

Armut in den USA hat ein neues Gesicht

Washington - Ein Haus, ein Auto, einen Fernseher: Sie haben alles, was man für ein durchschnittliches amerikanisches Familienleben haben muss. Sie schuften bis zum Umfallen, und es reicht trotzdem nicht: Sie sind «working poor».

Ein Heer von Opfern der Wirtschaftskrise stellt in den USA den Armutsbegriff auf den Kopf. Vicky Gardner beispielsweise. Wer die gut gekleidete 44-Jährige aus Washington in ihrem Mittelklasse-Auto sieht, denkt nicht, dass die Altenpflegerin noch vor ihrer Arbeit einen Abstecher zur Lebensmittelausgabe einer Hilfsorganisation macht.

«Ich muss da sein, bevor das frische Gemüse vergriffen ist», sagt sie. «Der Andrang ist gross. Es gibt immer mehr Familien, die ihre Kinder ohne fremde Hilfe nicht mehr gesund ernähren können.»

Nach der Arbeit im Heim jobbt Vicky als Putzhilfe. Sie und ihr Mann, ein Schreiner, kommen auf 3500 Dollar im Monat - und damit gerade über die Runden. «Die Raten fürs Haus, die Autos, die wir für unsere Jobs brauchen, Gas, Benzin und das Schulgeld für die Kinder - das kostet inzwischen soviel, dass fürs Essen nichts übrig bleibt.»

«Die neuen Armen sehen aus wie du und ich»

Reuben Gist von der Lebensmittelbank «Capital Area Foodbank» wundert das nicht. Milch und Brot sind seit Jahresbeginn um bis zu 40 Prozent teurer geworden.

«Jeder vierte, der in unsere Lebensmittelausgaben kommen, besitzt ein Eigenheim und verdient bis zu 80'000 Dollar im Jahr», sagt Gist. Rund 400'000 Menschen aus dem Grossraum Washington, profitieren von der «Foodbank», die 700 Hilfseinrichtungen in der Umgebung versorgt.

«Armut lässt sich nicht mehr in das weit verbreitete Bild des heruntergekommenen Obdachlosen pressen», sagt Gist. «Die neuen Armen aber sehen aus wie du und ich: Gut gekleidet fahren sie zur Arbeit oder bringen ihre Kinder zur Schule. Wenn sie nach Hause kommen, ist nichts zu essen da.»

Armutsbegriff überstrapaziert?

Längst hat der Wohlstands-Schwund in der Mittelschicht eine Debatte in den USA ausgelöst: Können Menschen unter derart bequemen Bedingungen tatsächlich als arm gelten? fragt etwa die konservative Denkfabrik «Heritage Foundation». Ihrer Ansicht nach wird der Armutsbegriff überstrapaziert.

Ein Experte der Stiftung, Robert Rector, erklärte kürzlich: «Nie zuvor in der Geschichte der USA ist der Lebensstandard der sogenannten Armen so hoch gewesen wie zur Zeit.»

Dreiviertel aller typischen Armen hätten ein Auto, eine Klimaanlage, einen Fernseher und über ein Drittel besitze einen Geschirrspüler. Über 40 Prozent hätten ein eigenes Haus und fast doppelt so viele mindestens zwei Zimmer für sich. Gehungert werde nicht wirklich.

«Wer arbeitet, soll davon leben können»

«Foodbank»-Manager Gist bringt so etwas auf die Palme: «Hunger kann hier doch nur als Chiffre stehen», meint er. «Selbstverständlich gibt es in unserem Land genug zu essen. Die Frage ist: Wer hat Zugang zu Lebensmitteln?»

Menschen, die einmal für sich selbst sorgen konnten, könnten es heute nicht mehr, weil sie ihren Job verloren haben oder unter weitaus schlechteren Bedingungen arbeiten müssten.

Die US-Statistik zählte 2006 zwölfeinhalb Millionen US-Bürger unterhalb der Armutsgrenze. Sie verläuft für einen Single bei 10 294 Dollar im Jahr. Für eine vierköpfige Familie wird das Doppelte veranschlagt.

Jared Bernstein vom liberalen «Economic Policy Institute» sagte der Zeitung «USA Today»: Immer mehr Menschen mit Vollzeit-Jobs kommen ohne Hilfe nicht über die Runden. «Wir müssen sicherstellen, dass der Amerikanische Traum wieder lebbar wird. Wer arbeitet, der soll auch davon leben können.»

fest (Quelle: sda)

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