Dienstag, 2. September 2008 / 17:45:14
Enthüllungen über McCains Vizekandidatin
St. Paul - Der US-Präsidentschaftkandidat John McCain gerät wegen seiner Vizekandidatin unter Druck. Enthüllungen über Sarah Palin dominierten die Schlagzeilen über den Nominierungsparteitag der Republikaner.
Dass sich die politische Diskussion derzeit vor allem auf die Gouverneurin aus Alaska konzentriert, hat einerseit mit einer schriftlichen Erklärung Palins und ihres Ehemannes Todd zu tun. Die beiden verkündeten, ihre 17-jährige ledige Tochter Bristol sei schwanger.
Bristol werde den Vater des Kindes heiraten und mit ihm gemeinsam das Kind aufziehen, teilten die Eltern mit. «Wir sind stolz auf Bristols Entscheidung, das Baby auszutragen.»
Palin hat sich als Vertreterin traditioneller Familienwerte einen Namen gemacht und geniesst grosses Ansehen gerade an der religiös-konservativen Basis der Partei. So lehnt sie etwa Sexualaufklärung an Schulen ab und befürwortet stattdessen Programme, die sexuelle Enthaltsamkeit von Teenagern fördern sollen.
Entlassung aus persönlichen Gründen?
Zudem kochten die Medien im ganzen Land eine Geschichte hoch, die Palin in ihrer Heimat seit längerem verfolgt. Die Gouverneurin soll dort einen Polizeichef gefeuert haben, weil dieser sich geweigert habe, Palins Ex-Schwager zu entlassen.
Letzterer stand damals in einem bitteren Sorgerechtsstreit mit ihrer Schwester. Palins Büro bestätigte, dass die Gouverneurin einen Anwalt engagiert habe, der sie bei einer Untersuchung wegen Amtsmissbrauch vertreten soll.
Loslösung von Alaska gefordert
Ausserdem berichteten Medien, dass Palin in den 90er Jahren Mitglied der Unabhängigkeitspartei gewesen sei, die ein Referendum über Alaskas Loslösung von den USA forderte. Wahlkampf-Berater McCains sprachen von einer Schmierenkampagne gegen die Gouverneurin.
In Frage gestellt wurde jedoch nicht nur Palins Image, sondern auch McCains Urteilsvermögen. Die «New York Times» berichtete, es gebe Hinweise, dass Palins persönlicher Hintergrund nur in aller Eile überprüft wurde, bevor McCain sie am vergangenen Freitag als seinen Vize vorstellte.
McCain zufrieden
Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain hatte die Gouverneurin am Freitag als seine Kandidatin für das Amt des US-Vizepräsidenten vorgestellt.
McCain sagte, er sei mit dem Ergebnis seines Auswahlverfahrens sehr zufrieden. Auch Mitt Romney, der selbst zweitweise als Anwerber für das Vize-Amt galt, stellte sich hinter Palin.
ht (Quelle: news.ch mit Agenturen)
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