Donnerstag, 28. August 2008 / 13:24:42
Milchbauern befürworten Schaffung eines Milchpools
Bern - Der Milchpool ist beschlossene Sache. Knapp 81 Prozent der Milchproduzenten haben sich in einer Umfrage für die Schaffung einer nationalen Verkaufsorganisation ausgesprochen - zum Missfallen der Zulieferer von Emmi und Cremo.
«Die Umfrage hat die letzten Zweifel ausgeräumt», schrieb der Dachverband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) in einem Communiqué. Die Milchproduzenten wollten eine nationale Milchverkaufsorganisation, welche die Menge und den Preis für die Molkereimilchproduzenten auf nationaler Ebene aushandelt.
Gründen sollen die Organisation die SMP zusammen mit den regionalen Milchverkaufsorganisationen. In einem ersten Schritt biete die SMP allen interessierten Produzentenorganisationen (PO) und Produzenten-Milchverwerter-Organisationen (PMO) informelle Gespräche an, hiess es weiter.
Darauf abgestützt werde der SMP-Vorstand die Statuten und Reglemente der nationalen Verkaufsorganisation bis zur Gründungsreife vorbereiten. Die Organisation soll per 1. Mai 2009 operativ sein. Dann nämlich läuft die Milchkontingentierung aus und sämtliche Marktstützungen fallen weg.
Preissenkung befürchtet
Die Milchproduzenten fürchten, dass in einem liberalisierten Markt ohne Mengensteuerung zuviel Milch produziert wird und der Preis wieder sinkt. Dieser Umstand war auch der Grund für die Umfrage, an der sich laut SMP 43,6 Prozent der Mitglieder beteiligt haben.
Bereits vor der Veröffentlichung der Umfrageergebnisse machten der Verband der Freiburger Milchproduzenten (FSFL) und die Berner Emmi-Milchlieferanten (BEMO), Zulieferer von Emmi und Cremo, ihre Ablehnung eines Milchpools deutlich. Sie wollten lieber mit ihren Abnehmern kooperieren, teilten sie am Morgen in einem gemeinsamen Communiqué mit.
smw (Quelle: sda)
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