Mittwoch, 13. August 2008 / 17:30:00
Unterdrückung von Tibet: Dalai Lama verurteilt China
Paris - Bei seinem Frankreichbesuch hat der Dalai Lama China wegen anhaltender Menschenrechtsverstösse in Tibet kritisiert. Er äusserte die Kritik bei einem Treffen mit französische Parlamentsmitgliedern in Paris.
Peking respektiere die olympische Friedenspflicht nicht und setze die Unterdrückung in Tibet fort, sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter gemäss französischen Parlamentsmitgliedern.
Der Dalai Lama habe auf die Frage, ob China die Unterdrückung in Tibet während der Olympischen Spiele ausgesetzt habe, mit einem klaren Nein geantwortet, sagte der sozialistische Senator Robert Badinter.
«Schreckliche Repression»
Laut seinem Parteifreund und Abgeordneten Jean-Louis Bianco hat der Friedensnobelpreisträger bei einem Treffen im Senat von einer «schrecklichen Repression» berichtet.
Seit dem von China im März niedergeschlagenen Aufstand in Tibet seien Menschen verhaftet und hingerichtet worden, und China habe seine Militärpräsenz verstärkt.
An einer Medienkonferenz verzichtete der Dalai Lama zuvor auf direkte Kritik an Peking. Er sah die internationale Gemeinschaft aber in der Verantwortung, «China in die Mitte der Weltdemokratie zu bringen».
Kein Treffen mit Sarkozy
China bekräftigte, es werde seine Haltung zu Tibet nicht ändern. Peking setzte darauf, mit Frankreich an der Beseitigung von Spannungen zu arbeiten, sagte ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums in Peking. «Wir hoffen, dass Frankreich auf Tibet bezogene Fragen richtig handhaben wird.»
Präsident Nicolas Sarkozy blieb trotz Kritik dabei, den Dalai Lama während seines zwölftägigen Besuchs in Frankreich nicht zu treffen.
bert (Quelle: sda)
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