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Wer sich's leisten kann, schickt seine Kinder auf eine Privatschule.

 
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Montag, 4. August 2008 / 11:30:54

«Gefahr von Zwei-Klassen-Bildungssystem akut»

Bern - Die CVP ringt um eine Position in der Frage der freien Schulwahl. Die Parteileitung schlägt den Delegierten drei Varianten vor, die alles offen lassen. Parteipräsident Christoph Darbellay rechnet mit «ziemlich grossem Widerstand».

Wie der Entscheid auch ausfällt, klar ist: Die CVP wird sich gegen einen Abfluss von Geldern aus den öffentlichen Schulen in die Privatschulen durch Bildungsgutscheine wehren, wie Darbellay vor den Medien in Bern sagte. Die öffentliche Volkschule solle gestärkt und nicht geschwächt werden.

Die erste Variante, welche die Parteileitung der Delegiertenversammlung vom August in Basel vorschlagen wird, befürwortet die freie Wahl des Schulstandorts innerhalb der obligatorischen öffentlichen Schule.

Bei der zweiten Variante können die Kantone Pilotversuche durchführen, welche die freie Wahl beinhalten. Nein zur freien Schulwahl lautet die dritte Variante.

«Gettoisierung von Quartieren»

Für Rainer Huber, Bildungsdirektor des Kantons Aargau, steht eine freie Schulwahl ausser Frage. Dies würde eine Zentralisierung der Schule mit sich ziehen und die »Gettoisierung« von Quartieren und Gemeinden würde zunehmen, sagte er vor den Medien.

Anders sieht das der CVP-Bildungspolitiker und Präsident des Verbands Schweizerischer Privatschulen, Gerhard Pfister. Ohne freie Wahl auch zwischen öffentlichen und privaten Schulen sei die Gefahr eines Zwei-Klassen-Bildungssystems akut, sagte er in einem Interview mit der «Mittelland Zeitung».

Sie würde verhindern, dass noch mehr Geld in die Privatschulen fliesse und diese noch mehr »zum Hort der Reichen« würden.

Mehr Naturwissenschaften

Naturwissenschaften und Technik kommen nach Meinung der CVP in der Volksschule zu kurz. Die Fächer sollen deshalb ab der 1. Klasse unterrichtet werden. Dies ist nur eine von elf Forderungen, welche die CVP an die Volkschule richtet. Weiter will die CVP den Lehrerberuf aufwerten.

Akut sei die Gefahr eines Zwei-Klassen-Systems, weil die Privatschulen heute bessere Ausbildungsgänge bieten könnten als staatliche Schulen, sagte der CVP-Bildungspolitiker in einem Interview mit der «Mittelland Zeitung» vom Montag. Die Nachfrage nach Privatschulen steige deshalb stetig.

Bereits heute gehen laut Pfister rund 80'000 Kinder in eine Privatschule - «so viele Schüler, wie sie der Kanton Bern hat». Und ein Ende der Entwicklung scheint nicht in Sicht: Heute gebe es immer mehr Eltern, die für ihr Kind eine möglichst gute Ausbildung wollten - und deshalb Privatschulen wählen würden.

Wichtige Ergänzung

Voraussetzung ist laut Pfister allerdings, dass die Bildungspolitiker Privatschulen ernst nähmen. Sie müssten diese als wichtige Ergänzung zum staatlichen Bildungswesen begreifen und verstehen, dass sie nur so die Chancengleichheit für Schüler erhalten könnten. Ansonsten blieben dem Staat nur noch die Schüler, die sich nichts anderes leisten könnten.

Kritik übt Pfister an der Bildungspolitik der Parteien. Erst die FDP befürwortet die freie Schulwahl. «Als liberale Partei muss sie das auch, finde ich.» Die SVP habe sich noch nicht definitiv geäussert, die SP einzelne Vorstösse abgeblockt.

Vor allem von seiner eigenen Partei zeigte er sich aber enttäuscht. Für die CVP wäre es ein Leichtes, sich mit einem Bekenntnis zur freien Schulwahl gut zu positionieren, sagte er. Aber die Partei sei «wohl zu verwaltungstreu, und es fehlt der Mut, sich zu profilieren».

In zehn Jahren freie Schulwahl

Dennoch: Der Bildungspolitiker ist überzeugt, dass die freie Schulwahl in zehn Jahren Realität sein wird. «Nicht überall, aber in einzelnen Kantonen und auf einzelnen Schulstufen.» Klar sei, dass der Kanton, der als Erster zur freien Schulwahl übergehe, ein interessantes Umfeld im Standortwettbewerb um Firmen mit einer internationalen Belegschaft schaffe.

Denn, so Pfister, die Nachfrage nach Privatschulen ist vor allem bei Leuten, die für global tätige Firmen arbeiten und für ein paar Jahre in die Schweiz kommen, hoch. Sie wollten, dass ihre Kinder Schulabschlüsse machen, die international kompatibel sind. Und das gewährleiste eine schweizerische Matura nicht ohne weiteres.

«Die Schweiz muss aufpassen, dass sie die Folgen der Globalisierung bei der Bildung nicht verpasst», warnt der Bildungspolitiker.

ht (Quelle: sda)

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