Samstag, 2. August 2008 / 20:37:38
Gedenkveranstaltung im KZ Auschwitz-Birkenau
Brüssel/Berlin/Warschau - Roma aus Polen und Deutschland haben bei einer Gedenkveranstaltung im Nazi-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau die jüngsten Massnahmen der italienischen Behörden gegen ihre Volksgruppe verurteilt.
«Seit etwa einem Jahr haben wir es in Italien mit einer Situation zu tun, wie sie im Europa nach dem Zweiten Weltkrieg einzigartig ist», erklärte der Chef der polnischen Roma-Vereinigung, Roman Kwiatkowski.
Das Treffen in Auschwitz wurde zur Erinnerung an die Nacht zum 3. August 1944 veranstaltet, in der die SS die letzten 3000 Roma des Lagers Birkenau im Krematorium Nr. 5 umbrachte. Insgesamt wurden in dem Lager zwischen 1941 und 1944 rund 20'000 Roma getötet.
«Vollständige Rechte» gefordert
Zuvor hatte bereits der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, die Europäische Union aufgerufen, seine Volksgruppe als «Partner mit vollständigen Rechten» zu behandeln.
Die EU-Kommission prüfe die strikten Massnahmen der italienischen Regierung gegen die Einwanderung von Roma aus Rumänien auf deren Vereinbarkeit mit dem EU-Recht, teilte der für innere Sicherheit zuständige EU-Kommissar Jacques Barrot am Freitagabend in Brüssel mit.
Italien hatte vor kurzem angekündigt, eine Kartei mit Fingerabdrücken von in italienischen Lagern lebenden jungen Sinti und Roma anzulegen. Als Staatsbürger Rumäniens geniessen sie wie alle anderen EU-Bürger grundsätzlich das Recht auf Freizügigkeit.
tri (Quelle: sda)
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