Freitag, 18. Juli 2008 / 23:18:26
Italien beginnt mit Roma-Zählungen
Rom - Unter der Aufsicht des Roten Kreuzes hat in Rom die Zählung aller Bewohner illegaler Roma-Behelfsiedlungen begonnen. Dabei wurden keine Fingerabdrücke aufgenommen, wie dies der römische Bürgermeister Gianni Alemanno gefordert hatte.
Die umstrittene Massnahme soll ausschliesslich nur dann erfolgen, wenn die Feststellung der Identität anders nicht möglich ist, etwa wenn sämtliche Papiere fehlen.
«Wir zwingen niemanden, sich zählen zu lassen. Die Registrierung erfolgt auf freiwilliger Basis», berichtete der Präsident des Roten Kreuzes in Rom, Fernando Capuano. Zirka 10'000 Roma leben Schätzungen zufolge in der italienischen Hauptstadt.
Parallel dazu hat die römische Gemeinde mit einer Zählung der Roma-Kinder in den Schulen begonnen. Das Rote Kreuz sammelt auch Informationen über den Gesundheitszustand der Roma. Diese Fakten sollen in einer Datei gesammelt werden.
700 Behelfssiedlungen
«Wir führen eine humanitäre Initiative, wir wollen niemanden bestrafen», versicherte der Präsident des Roten Kreuzes in Italien, Massimo Barra.
In Italien gibt es mehr als 700 Behelfssiedlungen, die sich vorwiegend um Rom, Mailand und Neapel konzentrieren. Die meisten Bewohner sind Roma. Oft fehlt es in den Lagern an ausreichenden sanitären Einrichtungen.
ht (Quelle: sda)
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