Dienstag, 15. Juli 2008 / 08:35:48
Karsai: «Wir wissen, wer unschuldige Menschen tötet»
Kabul - Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat dem Nachbarland Pakistan vorgeworfen, hinter Anschlägen und Gewalt in Afghanistan zu stecken.
«Die Gewalt, die Morde, die Zerstörungen in Afghanistan werden von den pakistanischen Geheimdiensten verübt», erklärte Karsai.
«Wir wissen, wer unschuldige Menschen tötet. Wir haben das der pakistanischen Regierung und der Welt gesagt und von nun an wird dies jedes Mitglied der afghanischen Nation wiederholen», heisst es in der Erklärung weiter.
Attentat gegen die indische Botschaft
Karsai bezog sich unter anderem auf einen Selbstmordanschlag in der südlichen Provinz Urusgan, bei dem am Sonntag 24 Afghanen um Leben kamen, sowie auf das Attentat gegen die indische Botschaft in Kabul am 7. Juli.
Dabei wurden nach amtlichen afghanischen Angaben mehr als 40 Menschen getötet, nach Angaben des indischen Botschafters sogar mehr als 60, unter ihnen zwei indische Diplomaten.
Der Anschlag auf die indische Vertretung war der schlimmste in Kabul und einer der schwerwiegendsten in ganz Afghanistan seit dem Sturz der Taliban Ende 2001.
Afghanistan sagt viele Treffen ab
Die afghanische Regierung beschloss als Konsequenz, eine Reihe von bilateralen und multilateralen Treffen mit Pakistan in Dubai, Islamabad und Kabul abzusagen, die für Juli und August geplant waren.
Afghanistan sehe sich «gezwungen», derartige Gespräche solange zu boykottieren, bis «eine Atmosphäre beiderseitigen Vertrauens» wiederhergestellt sei, hiess es in einer Mitteilung des Kabinetts.
dl (Quelle: sda)
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