Sonntag, 13. Juli 2008 / 13:21:11
Hans Kaufmann wirft EBK Versäumnisse vor
Bern - Der Zürcher SVP-Nationalrat und ehemalige Chefökonom der Privatbank Julius Bär, Hans Kaufmann, kritisiert die Eidgenössische Bankenkommission (EBK) hart. Die EBK habe die Probleme im Finanzsektor «völlig verschlafen».
Auch von der nun vorgeschlagenen Verschärfung der Eigenmittelvorschriften hält Kaufmann nichts.
Die EBK erhöhe die Eigenkapitalquote, «damit sie sich wieder im Liegestuhl zurücklehnen kann», sagt Kaufmann im Interview mit der Zeitung «Sonntag». Ihre Aufgabe aber sei zu kontrollieren.
EBK wolle überall mitreden
Laut Kaufmann hätte die EBK die Finanzkrise voraussehen müssen. «So gut wie sie sich präsentieren, sind die Bankenaufseher nicht.» Die EBK wolle überall mitreden, doch die Banken seien zu wenig kontrolliert worden.
Mit den jetzt diskutierten Massnahmen verschreibe die EBK den Banken ein dermassen hohes Eigenkapitalpolster, «damit sie erneut von der Knochenarbeit, das heisst von der Kontrolle und der Verantwortung verschont» bleibe. Und alle Probleme, bei welchen die EBK überfordert sei, würden an internationale Organisationen delegiert.
Der SVP-Politiker präsentiert im Interview seine eigenen Vorschläge: Die Methoden der Risikobeurteilung und die Eigenkapitalhinterlegung müssten hinterfragt werden. Ferner müssten die Graumarktzonen, das Ausserbilanzgeschäft, auf Risiken hin überprüft werden.
li (Quelle: sda)
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