Sonntag, 29. Juni 2008 / 12:33:46
Oppositionschef in Simbabwe lehnt Einladung ab
Harare - Nach der umstrittenen zweiten Runde der Präsidentenwahl in Simbabwe hat Staatschef Robert Mugabe erstmals Dialogbereitschaft signalisiert. Er lud Oppositionschef Morgan Tsvangirai zu seiner Amtseinführung ein.
Dies sei ein grosser Schritt in Richtung Dialog mit der Opposition, sagte ein Regierungssprecher.
Tsvangirai wies die Einladung umgehend zurück und forderte die Afrikanische Union auf, die Wiederwahl Mugabes nicht anzuerkennen.
Der seit 28 Jahren in Simbabwe regierende Mugabe war am Freitag ohne Gegenkandidaten angetreten. Tsvangirai hatte sich aus dem Rennen zurückgezogen und dies mit der organisierten Gewalt gegen seine Anhänger begründet.
Tsvangirai hatte die erste Wahlrunde im März gewonnen, offiziellen Angaben zufolge jedoch die absolute Mehrheit verfehlt.
Internationale Truppen...
Unterdessen sprach sich der südafrikanische Erzbischof Desmond Tutu für die Entsendung einer UNO-Friedenstruppe nach Simbabwe aus. In einem Interview mit der BBC forderte der Friedensnobelpreisträger die Afrikanische Union (AU) auf, Mugabe nicht länger als rechtmässigen Präsidenten anzuerkennen.
Auch Kenias Regierungschef Raila Odinga rief die AU auf, Truppen nach Simbabwe schicken, «um die Menschen in dem Land zu befreien».
...und Wahlwiederholung gefordert
Afrikanische Wahlbeobachter forderten zudem eine eine Wiederholung des Urnengangs. «Diese Wahlen waren nicht frei und fair», erklärte der Chef-Wahlbeobachter des Panafrikanischen Parlaments.
Auch von internationaler Seite kam Kritik. Der UNO-Sicherheitsrat äusserte sein «tiefes Bedauern» über die umstrittene Stichwahl. Auch die sieben grössten Industriestaaten und Russland (G8) und die EU verurteilten die Wahl.
bert (Quelle: sda)
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