Freitag, 27. Juni 2008 / 19:32:39
Stichwahl in Simbabwe: «Riskiert euer Leben nicht»
Harare - Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat sich trotz internationaler Proteste im Amt bestätigen lassen. Nach dem Rückzug der Opposition fand die Stichwahl der Präsidentenwahl ohne Gegenkandidaten statt.
Aus Angst vor neuer Gewalt gegen seine Anhänger ermunterte Oppositionschef Morgan Tsvangirai die 5,9 Millionen Wahlberechtigten, trotz des Boykotts seiner Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) zur Wahl zu gehen.
«Riskiert euer Leben nicht», erklärte er. Wenn möglich sollten seine Anhänger der Wahl aber fernbleiben.
Die Regierung hat jedoch ein einfaches Kontrollsystem, um festzustellen, wer gewählt hat und wer nicht: Die Wähler werden nach der Wahl an einem Finger mit roter Tinte markiert. Reportern gegenüber gaben Wähler an, aus Angst vor Mugabes Schlägertrupps zur Urne gegangen zu sein.
Die Wiederwahl Mugabes gilt als sicher, nachdem sich Tsvangirai zurückgezogen hatte. Mugabe ist seit der Unabhängigkeit des ehemaligen Süd-Rhodesien von Grossbritannien 1980 an der Macht.
G-8-Aussenminister gegen Anerkennung
Die Aussenminister der führenden Industrienationen (G-8) sprachen sich gegen die Anerkennung einer demokratisch nicht legitimierten Regierung in Simbabwe aus. Eine Regierung, die nicht den Willen den Volkes widerspiegle, werde nicht akzeptiert.
Vielmehr müsse das Ergebnis der ersten Wahlrunde vom 29. März respektiert werden, hiess es in der Abschlusserklärung eines Treffens in Kyoto.
US-Aussenministerin Condoleezza Rice und ihr deutscher Kollege Frank-Walter Steinmeier kündigten für kommende Woche Beratungen im UNO-Sicherheitsrat über Sanktionen gegen das afrikanische Land an.
dl (Quelle: sda)
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