Samstag, 28. Juni 2008 / 13:14:24
Armee-Unfallhergang geklärt: Pauschale für Angehörige
Bern - Vor dem Schlauchbootunfall auf der Kander mit fünf Toten hat wahrscheinlich keine Erkundung stattgefunden. Der definitive Entscheid für die Bootsfahrt fiel offenbar erst am Morgen des Unglücks, wie die Militärjustiz erste Ermittlungsergebnisse bekannt gab.
Laut ersten Erkenntnissen sei auch kein Rettungsdienst für die Übung organisiert gewesen. Von den Überlebenden, die einvernommen wurden, verfügte niemand über eine zivile Ausbildung für Riverrafting-Fahrten. Noch unklar ist, ob die Übung für die Teilnehmenden freiwillig war. Das gilt auch für die Frage, ob vorgesetzte Stellen von der Übung gewusst haben oder hätten wissen müssen.
Zudem teilte das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport mit, dass die Suche nach dem Vermissten des Bootsunglücks am Freitagabend aus Sicherheitsgründen vorläufig eingestellt wird. Nach dem Ende der Schneeschmelze im Herbst soll der Flusslauf erneut abgesucht werden.
Millionenbeträge dementiert
Die Armee hat den Familien der fünf Opfer des Militärunfalls auf der Kander knapp 14'000 Franken für die Beerdigungen bezahlt. Die Angehörigen dürften zudem Entschädigungen erhalten. Wie hoch diese sein werden, ist aber noch offen.
In einem Interview mit der Zeitung «Le Matin» bestritt Armeechef Roland Nef Informationen, wonach die Armee jeder Familie eine Million Franken versprochen habe, damit diese nicht vor Gericht gingen. «Das ist falsch», sagte Nef.
ht (Quelle: sda)
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