De Vigier zum 20. Mal: Je 100'000 Franken für 5 Startups

Claudia Marcoli von der Nanovis AG hat für den «Nanocleaner» Ende 2007 in Paris bereits den Europäischen Umweltpreis EEP bekommen und war auch beim SEF in der Endausscheidung ganz vorne dabei. Das Gerät greift auf die Nanotechnologie zurück, um die Maschinen beim Tampondruck ohne den Verschleiss giftiger Lösungsmittel in einem geschlossenen System zu reinigen.

Das Team von Epithelix stellt menschliches Gewebe aus dem Reagenzglas her. Dadurch können Medikamente nicht nur rascher und günstiger hergestellt und getestet werden: «Unser Ziel ist es auch, die Tierversuche um bis zu 60 Prozent zu reduzieren», sagt Jean-Paul Deroutte.

Das elektronische Lenksystem joysteer, das an der Fachhochschule Biel entwickelt worden ist, bietet körperlich Behinderten die Möglichkeit, trotzdem Auto zu fahren. Das Besondere dabei: Dank dem Force-Feedback-System spürt der Fahrer den Kontakt zur Strasse.

Marco Siegrist von Advanced Metal Technology bietet einen Werkstoff an, der fester als Stahl, elastisch wie Gummi und so gut zu verarbeiten ist wie Kunststoff: «Metallisches Glas». Damit hat er bereits beim Winterthur Heuberger Preis und bei Venture 2008 Erfolg gehabt.

Jörg Meister und Heinz Gschwind haben als Praktiker in der Heizungsbranche einen Filter entwickelt, der den erneuerbaren Rohstoff Holz von seinem grössten Nachteil, dem Feinstaub befreit. Bereits sind mehrere Anlagen mit besten Ergebnissen in Betrieb.

Bei venturelab haben Claudia Marcoli sowie Teammitglieder von joysteer und Epithelix ihr unternehmerisches Know-how geholt - Samuel Constant vom Genfer Spin-off verpasste deswegen sogar die Preisverteilung: Er weilt als Gewinner von venture leaders zurzeit in Boston.

Die Qualität der Projekte sei so gut gewesen, dass de Vigier noch zusätzlich fünf «Nominierte» mit einem Diplom ausgezeichnet hat: Nicolo Pini (Kringlan Composites), Motilis GmbH, Kayros Technologies, Tschopp Technical Engineering GmbH und Augurix SA. Auch von den Nominierten stammen die drei Erstgenannten aus dem «Stall» von venturelab.

61 Unternehmen in 20 Jahren hat die de Vigier Stiftung mit je 100'000 Franken ausgezeichnet. Davon wurde ganze 13 liquidiert, alle andern gibt es noch - einige wie Glycart oder Supercomputing von Anton Gunzinger gehören zu den «Perlen» der Schweizer Startupszene.

«Mein Geld soll arbeiten und Neues schaffen» hiess die Devise des Stifters William A. de Vigier. Es erfüllt, wie diese Bilanz zeigt, seinen Auftrag gut!

ps (Quelle: IFJ)

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