Donnerstag, 12. Juni 2008 / 15:50:31
Emissionshandel startet in der Schweiz
Bern - Rund 60'000 Tonnen CO2 weniger sollen in der Schweiz dank dem Handel mit Emissionssrechten ausgestossen werden. Für 2008 teilte der Bund den Unternehmen, die bereits ein Konto eröffnet haben,
Emissionsrechte im Umfang von 2,2 Millionen Tonnen CO2 zu.
Seit Anfang Jahr wird auf fossilen Brennstoffen eine CO2-Abgabe erhoben.
Unternehmen, die sich davon befreien wollen, können sich gegenüber dem Bund verpflichten, ihren CO2-Ausstoss zu beschränken. Beantragt haben dies bisher rund 900 Betriebe, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) am Mittwoch mitteilte.
Reduktion um 2 Prozent
Die Emissionsrechte für 2008 bis 2012 werden jährlich gemäss dem Begrenzungsziel der Unternehmen zugeteilt. Mit den bisher vereinbarten Zielen werden die Kohlendioxid-Emissionen laut BAFU bis 2010 gegenüber dem Jahr 2000 voraussichtlich um etwa 2 Prozent reduziert. Pro Jahr wäre dies eine Einsparung von 60'000 Tonnen.
Grösseren Unternehmen, welche im so genannten Energiemodell von der CO2-Abgabe befreit sind, werden Emissionsrechte zugeteilt. Sie können nicht beanspruchte Rechte verkaufen. Von den rund 400 betroffenen Unternehmen, waren am Mittwoch 215 bereit für den Handel, wie Simone von Felten von der Sektion Klima im BAFU auf Anfrage ausführte.
Zukauf bei verpasstem Ziel
Die Verfahren seien im Gang, die Liste werde deshalb jeden Tag länger, sagte von Felten. Kleine und mittlere Betriebe (KMU) haben keine Emissionsrechte zugeteilt erhalten, können aber ebenfalls ein Konto im Schweizer Emissionshandelsregister eröffnen.
Haben diese zurzeit knapp 500 Betriebe einen spezifischen Zielwert (Benchmark-Modell) oder einen Massnahmenplan (KMU-Modell) definiert, können sie ebenfalls in den Handel mit Emissionsrechten einsteigen. Werden zum Beispiel die Ziele verfehlt, können die Betriebe Emissionsrechte aufkaufen.
Erste Abrechnung in einem Jahr
Zum ersten Mal abgerechnet wird im Juni 2009: Dann müssen die Unternehmen zum ersten Mal Emissionsgutschriften im Umfang ihres effektiven Ausstosses von 2008 zurückgeben. Damit die Verpflichtung in der gesamten Periode erfüllt ist, müssen genügend Emissionsgutschriften im Register entwertet werden.
Die CO2-Abgabe auf Brennstoffen gehört zu den Massnahmen, mit denen die Schweiz das Reduktionsziel von 10 Prozent bis 2010 erreichen will. Weltweit gehört die Schweiz zu den ersten Staaten, die über die technische Infrastruktur für den Emissionshandel gemäss Kyoto-Protokoll verfügen.
ht (Quelle: sda)
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