Montag, 9. Juni 2008 / 09:05:14
CO2-Markt klettert auf Zweijahreshoch
Wien - Die Co2-Zertifikate EUA-Dez08 haben im Verlauf der Woche ihr höchstes Niveau seit rund zwei Jahren erreicht und notierten bei 27,25 Euro/Tonne CO2. Daneben zogen die sCER-Dez08 Kontrakte auf Grund befürchteter Lieferengpässe auf ein Allzeit-Hoch von 19,70 Euro/Tonne CO2
Der EUA-Preis hatte Anfang Woche getrieben von stark anziehenden Öl- (front month Brent crude bei $129,22/bbl) und Strompreisen (EEX: Cal09base bis Dienstag neuen 2-Jahres-Hoch von EUR 27,25 erreicht.
Mit den ab Mittwoch wieder deutlich nachlassenden Energiepreisen (front month Brent crude schliesst am Mittwoch bei $122/bbl) verlor auch der EUA Phase II Markt an Unterstützung und gab bis Mittwoch abend auf EUR 26,60 nach.
Am Donnerstag schloss der EUA-Dez08 Kontrakt um weitere 16 Cent tiefer bei EUR 26,44.
Aktuell handelt der EUA-Dez08 Kontrakt auf Grund deutlich gestiegener Ölpreise (front month Brent crude wieder bei $128/bbl) allerdings wieder über der 27 Euro Marke.
Der Phase II EUA-Spot Kontrakt folgte dem EUA-Dez08 Futures Kontrakt wobei eine weitere Annäherung des Spot Kontraktes an den Futures Kontrakt zu beobachten ist. Aktuell handelt der EUA-Spot Kontrakt nur 5-10c unter dem EUA-Dez08 Futures Kontrakt.
Lieferengpässe am CER-Markt
Der Sekundär-Markt für projektbezogene Emissionsrechte (CER, ERU) profitierte von den stark anziehenden EUA Preisen als auch von den Lieferengpässen die vorallem der Preisentwicklung des sCER-Dez08 Kontraktes zu Gute kommen.
Nachdem der sCER Markt bis inklusive Dienstag parallel zum EUA Markt zulegen konnte, entkoppelte sich der Sekundärmarkt für projektbezogenen Emissionsrechte am Mittwoch vom EU Emissionshandelsmarkt und legte kontinuierlich weiter an Wert zu. Das Wochen- und neue Allzeit-Hoch erreichte der sCER-Dez08 Kontrakt am Donnerstag 5. Juni mit EUR 19,70.
Der Markt für Primary CER/ERU reagiert derzeit (noch) nicht auf den Preisanstieg bei den EUAs und secondary CERs wobei die konstant hohe Nachfrage seitens Fonds, Banken und Energiekonzernen von immer mehr, kleinen und mittelgroßen CDM-Projekten gedeckt werden muss (Großprojekte werden in nächster Zukunft wohl eher aus dem JI Bereich zu erwarten sein). Wie lange dieser Nachschub an potentiellen CDM/JI Projekten noch anhält bleibt, insbesondere auf Grund der anhaltenden Unsicherheit über die Zukunft des CDM nach 2012, abzuwarten.
Der Clean Development Mechanism (CDM) umfasst Massnahmen zur CO2-Reduktion, die ein Industrieland in einem Entwicklungsland durchführt. Klimaprojekte erhalten dabei handelbare CERs-Emississionszertifikate, die sich Kyoto-Länder an ihre Klimabilanz anrechnen lassen können.
ClimateCorporation (Quelle: news.ch)
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